28. Oktober 2018

Tatort: Blut (Bremen)


Hilflos wie das Barometer momentan durch das Tatort-Universum strauchelt, ist es auf der Suche nach einem Strohhalm, an welchem es sich festzuhalten lohnt, auf folgende Beschreibung zu der neuen Folge aus Bremen gestossen:

„Dieser Tatort ist ein sehr gelungener, mit ästhetischer Ironie unterfütteter Genre-Mix: ein morbides Drama, ein unheimlicher, verstörender Krimi, ein Horrorfilm über die Einsamkeit. Ein Film über das Leben im Dunkeln. Ein filmischer Alptraum. Ein „Tatort“, der den Zuschauer herausfordert, indem er lieb gewonnene Sehgewohnheiten nicht bedient. Eine Schlechte-Nacht-Geschichte, deren Bilder und Antagonistin man so schnell nicht vergessen wird.“

Alle Achtung. Nach all der Scheisse, die wir in der letzten Zeit zu sehen gekriegt haben, können wir zumindest davon ausgehen, dass sie ihre Filme nach wie vor schön schwafeln können. 

Oder ist das etwa ernst gemeint? Wird der wirklich so gut? Und Lilith Stangenberg, die geniale Theaterschauspielerin aus Berlin spielt eine Vampirin? 
Ja dann her mit Bremen, aber sofort!

Erwartungs-Barometer: 5 

Unter normalen Umständen kann ein Vampir-Tatort eigentlich nur im Fiasko enden. Aber normale Umstände herrschen beim Tatort schon lange nicht mehr. Schlimmer kann es irgendwie nicht mehr werden. Vielleicht rettet uns ja tatsächlich die Stadt Bremen mit einem Halloween-Meisterwerk, wie damals 2006.

6 = Lilith an der Volksbühne
1 = Lilith an der Langstrasse


Die Note danach: 4.9
Tja, schon ein Phänomen. Manchmal funktioniert ein Film einfach, auch wenn er absurder nicht sein könnte.
Fand die Geschichte richtig gut, war voll dabei, hätte die ganze Vampir-Sache und auch die Lösung absolut gefressen (wenn man das in diesem Zusammenhang so sagen kann).
Nur dass die angebliche Vampirin den Stedefreund ganz alleine in ihren Keller schleppen konnte, war dann leider doch wieder der eine Fehler zu viel. Wäre überhaupt nicht nötig gewesen. Schade, die 5 verspielt.

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21. Oktober 2018

Tatort: KI (München)


Zu München gibt es nichts Neues zu sagen.

Das Ensemble wird wie immer grossartig aufspielen, das Film-Handwerk wird wie immer sehr gut sein,
aber die Story wird wie so oft nur dank den zwei eben erwähnten Punkten funktionieren.
Dieses Mal erwartet uns ein Tatort zu künstlicher Intelligenz. Hatten wir glaub auch schon das ein oder andere Mal.
Und die Machart? Ach, ihr werdet schon sehen.

Erwartungs-Barometer: 4.5

Obwohl ich den Tatort aus München und seine konstante Qualität extrem schätze, kann ich mir kaum vorstellen, dass die altbackenen Autoren ein gelungenes Drehbuch zum Thema „künstliche Intelligenz“ hingekriegt haben.

6 = München einst
1 = Bayern heute

Die Note danach: 4
Ach, keine Ahnung. Vielleicht hätte ich den früher ganz okay gefunden. Jetzt jedenfalls fand ich ihn irgendwie doof, oder auch nicht. 

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14. Oktober 2018

Tatort: Her mit der Marie (Wien)



Zu Wien gibt es nichts Neues zu sagen.

Das Ensemble wird wie immer grossartig aufspielen,
die Dialoge werden wie immer phänomenal sein,
und die Story wird wie so oft nur dank den zwei eben erwähnten Punkten funktionieren.
Dieses Mal erwartet uns ein eher klassischer Mordfall im klischierten Wiener Rotlicht-Milieu. Hatten wir glaub auch schon das ein oder andere Mal.
Und die Machart? Ach, ihr werdet schon sehen.

Erwartungs-Barometer: 4.75

Barometer-Tipp: Beide Augen zu bei der Geschichte, sämtliche Sinne geschärft für das Drumherum.

6 = Wien bald
1 = Salzburg einst

Die Note danach: 4
Ich gebe zu, ich wäre gerne ein Österreicher, aber wie vermutet fand ich die Story heute zum Gähnen langweilig.

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7. Oktober 2018

Tatort: Tod und Spiele (Dortmund)



Auf meiner IMDB Watchlist befinden sich momentan 106 Filme, die ich mir irgendwann mal anschauen möchte. Knapp die Hälfte davon ist mit einer 8 oder höher bzw. mit einem Metascore von 80% bis 96% bewertet.
Und ungefähr 30 will ich unbedingt sehen, wenn ich nur endlich mal dazu kommen würde.
Gleichzeitig schaue ich mir jeden Sonntag den Tatort an, welcher sich im Vergleich mit den noch zu sehenden Wunschfilmen jeweils in einer mindestens 10x tieferen Liga befindet.
Es ist wahrscheinlich der absurdeste Widerspruch des Barometers, wenn nicht gar das grösste Paradoxon in meinem ganzen Leben.
Und es ist ja nicht so, dass ich nur die Tatorte schaue, bei welchen ich eine Fünf oder mehr erwarte, nein, ich verschwende die Zeit auch, wenn ich bereits weiss, dass der Tatort scheisse werden wird bzw., dass das Barometer den Tatort scheisse finden wird. Und das ist mittlerweile ziemlich oft der Fall.
So zum Beispiel mit der kommenden Folge aus Dortmund. Ich weiss, viele mögen dieses Team und finden die Fälle ganz gut.
Ich nicht. Das Barometer mag die Darstellerinnen und Darsteller, keine Frage, die sind grossartig, für diesen Tatort kommt gar noch Finzi hinzu, einer meiner absoluten Lieblingstheater-Schauspieler, aber alles andere. Näää.
All das private Drama, all die hanebüchenen Geschichten. Nääää.
Verkohlte Leichenteile, ein Oligarch, der den BVB kaufen will, und ein neuer Jungkommissar. Nääää. 

Erwartungs-Barometer: 4

Und so werde ich auch diesen Sonntagabend wieder frustriert vor der Glotze sitzen und mir den neuen Tatort anschauen, obwohl ich jetzt schon weiss, dass ich ihn doof finden werde, und obwohl es so viele gute Filme geben würde, die ich unbedingt mal noch sehen möchte. Warum?
Ich weiss es schlicht nicht. - Nääää.

6 = 9-10 bei IMDB oder 90%-100% Metascore
1 = Solch dämliche Widersprüche

Die Note danach:
Auf IMDB-Skala: 3 (von 10)
Auf Tatort-Skala: 4.5 (von 6)
Nach fünf Sekunden trommelt ein Obdachloser mit verkohlten Menschenknochen auf ein leeres Fass und etwas später bumst die Kommissarin mal wieder einen Hauptverdächtigen. Hört doch endlich auf mit diesem konstruierten Scheisdregg.
Hätte ich doch gescheiter einen richtigen Film schauen sollen... 

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