25. März 2012

Tatort: Falsch verpackt (Wien)



Ich will absolut niemandem etwas unterstellen, aber es scheint, als ob die Terminierungsabteilung des ersten deutschen Fernsehens ihre Arbeit äusserst schlampig betreiben würde. Keine 2 Monate ist es her, als der Moritz und die Bibi sich durch sämtliche Keller der serbischen Kriegsverbrecher geschossen und den ganz grossen Fisch höchst persönlich vors UN-Tribunal gebracht haben. Vielleicht ist es die leicht übertriebene Wucht, die diesen Tatort immer noch so präsent erscheinen lässt. Jedenfalls bleiben die Wiener ihrem äusserst erfolgreichen Konzept treu. Nach den Türken, den Katholiken, den Mazedoniern, den Rumänen und den Serben, müssen morgen die Chinesen ihre Fresse hin halten. Der Wiener Tatort lässt mal wieder gar nichts aus. Die chinesische Fleischmafia, die alkoholkranke Bibi, der verfressene Moritz und eine Kühlkammer mit immer neuen Leichen. Provozieren und übertreiben, ein Modell, das wie erwähnt, dank dem Wiener Schmäh, hervorragend funktioniert. Nur, sie müssen aufpassen die Österreicher. Sie bewegen sich mit diesen Geschichten seit Langem ganz nahe am Abgrund und es würde sicher nicht schaden, mal etwas vom eingeschlagenen Kurs abzuweichen. Denn wenn der Wiener Tatort weiterhin in dieser Kadenz zu sehen sein wird, dann wird es zwingend nötig, auch mal wieder eine kleine feine, eine stille Geschichte abzuliefern. Dass sie es können, steht ausser Frage. Aber werden sie es auch wagen? Bei so viel Mut zur Provokation, wären sie gut beraten auch mal wieder Mut zum Schlichtismus zu beweisen. Bis dahin jedoch, wird uns Wien in altbewährter Form unterhalten.

Erwartungs-Barometer: 5
Die Note danach: 5

Empfehlung: Einmal lassen wir es noch durchgehen, aber danach muss Wien mal wieder mit was Neuem überraschen!

0 = ungefähr so viel Erwartung wie vom HC Fribourg-Gottéron nach den Playoffs!
6 = ungefähr so viel Erwartung wie vom HC Fribourg-Gottéron vor den Playoffs!

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17. März 2012

Tatort - Pause


Die ganz grosse Aufregung ist vorbei, in Deutschland kehrt langsam wieder der Alltag ein. Der Tatort des Jahres ist vorbei und die ARD gönnt dem Zuschauer erst einmal eine Pause. Über 11 Millionen waren mit dabei, als Thiel nur in Unterhosen und Pauli-Shirt durch die Strassen rannte und den Täter bis ins Kino verfolgte, in dem notabene die Nadeshda mit dem russischen Hauptkommissaren rum knutschte. Ganz grosses Kino, zumindest für die meisten Zuschauer. Für mich ein Rätsel, wie auch nach dieser Folge, die Kommentare der Zuschauer sicher zu 90% positiv ausfallen. Egal, man kann davon halten was man will, der Erfolg gibt dem Zirkus-Konzept recht. Ich für mich bin jedoch heilfroh, dass Münster nun vorbei ist und wir uns mindestens für ein halbes Jahr wieder auf richtige Kriminalfälle konzentrieren können. Damit euch am Sonntagabend nicht allzu langweilig wird, sende ich anbei ein flottes Tatort-Quiz. Mal schauen, ob ihr das Barometer immer aufmerksam gelesen habt.
In diesem Sinne, erholsames Wochenende.
Eure Redaktion

11. März 2012

Tatort: Hinkebein (Münster)


Das Warten hat ein Ende! Das erste deutsche Fernsehen präsentiert euch den TV-Event des Jahres! Den Tatort aus Münster! Sei dabei, wenn die zwei besten Kommissare aller Zeiten wieder rumblödeln anstatt spannende Fälle zu lösen! Sonntagabend 20.15 Uhr auf deiner ARD! Es ist fast schon beängstigend, welch Echo alleine die Ankündigung des Münsterer Tatorts auslöst. Es ist wohl der einzige Tatort, der mittlerweile wirklich zu einem TV-Event geworden ist. Zu einem Event, wie es sonst nur mit Fernsehshows à la „Wetten, dass…?“ oder „DSDS“  möglich ist. Das ganze Land steht zusammen und sitzt morgen Abend vor der Glotze. Fast wie an einem Fussball WM Final. Wie ihr ja alle mittlerweile sicher wisst, bin ich kein grosser Fan von Münster, aber ich kann den Hype absolut nachvollziehen. Das Konzept ist genial, es trifft den Nerv der Zeit des deutschen Durchschnittszuschauers auf den Punkt genau. Bei all der Tragik, all den sozialkritischen Psycho-Fällen und eben auch all den negativen Nachrichten tagtäglich in unserem Nachbarland, kommt eine Blödel-Komödie immer sehr gelegen. Es werden auch morgen wieder über 10 Millionen einschalten und sich bestens amüsieren. Für mich haben die Fälle aus Münster einfach immer von allem etwas zu viel. Etwas zu viel Comedy, etwas zu viele Geschichten, etwas zu viel gespielt, etwas zu viel gesucht… Aber nur weil er mir nicht so gefällt, heisst das noch lange nicht, dass er nicht gut ist. Im Gegenteil. Diese Tatort-Reihe ist hervorragend. Was für mich immer eins zu viel sein mag, ist halt für viele andere genau richtig. Es ist halt Münster und wenn einem gefällt, was die so machen, oder zumindest wenn man akzeptiert, wie die nun mal sind, dann erfüllen sie auch morgen wieder sämtliche Erwartungen. Aber eben, es wird kein spannender Krimi werden, sondern einfach eine gut gemachte deutsche TV-Komödie. Und während es in anderen Städten oft am Anfang einen Zufall braucht, damit die Geschichte schnell und unkompliziert lanciert werden kann, so gehören hier ja Zufälle quasi zum Konzept. Was da jeweils alles am Drehbuch gedreht und geschraubt werden muss, dass man am Schluss den Plot einigermassen plausibel erklären kann. Morgen kriegt der Thiel Besuch von einer russischen Delegation Polizisten. Und just in dem Moment, in dem er ihnen seine Arbeit erklärt, finden sie nebenbei mal eben einen Leiche. Das Praktische daran, die ganze lokale Presseschar ist bereits vor Ort, da die eigentlich einen Bericht über den russischen Austausch machen wollten. Und als ob das nicht genügen würde, hatte Boerne früher mal wieder eine Affäre mit der Leiche. Aber dass die Toten immer auch gleich noch frühere Bekannte vom Boerne waren, scheint ja auch irgendwie Konzept zu sein. Eigentlich total absurd, da es diesen Strang nun wirklich nicht brauchen würde. Auch nicht um irgendetwas zu erklären. Aber wir wollen ja keine Miesmacher sein und sicher nicht gegen den Strom schwimmen. Freuen wir uns lieber mit den Massen. Denn eins ist klar: Ganz Deutschland wird diesen Tatort lieben! (…und auch  Einigen von euch wird er gefallen).

Erwartungs-Barometer: 5
Die Note danach: 4,5

Empfehlung: Hirn ausschalten und die Leichtigkeit geniessen!

0 = ungefähr so viel Erwartung wie von den Sonnenstoren in der Spreewaldarena!
6 = ungefähr so viel Erwartung wie von den 
Rollschuhmädels in der Spreewaldarena!

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4. März 2012

Tatort: Scherbenhaufen (Stuttgart)



Stuttgart ist langweilig. Ich würde gerne etwas anderes schreiben, aber seit meinem letzten Stuggy-Barometer hat sich leider nichts geändert. Durchschnittliche Stadt, durchschnittlicher Fussball (ausser gegen den HSV), durchschnittliche Schauspieler, durchschnittliche Geschichten, durchschnittlicher Tatort. Und Durchschnitt ist der Killer einer jeder Geschichte. Mord in einer Porzellanfabrik! Mehr gibt es zu diesem Sonntag nicht zu sagen. Einziges Highlight könnte der Porzellan-Boss (Otto Mellies) werden. Nach 50 Jahren im Ensemble, ist er schon fast ein Heiliger im Deutschen Theater Berlin (DT).

Erwartungs-Barometer: 3,5
Die Note danach: 3

Empfehlung: Langweiliges Mittelmass oder mittelmässige Langeweile? Ganz egal, Stuttgart halt!

0 = ungefähr so viel Erwartung wie von Fink in Hamburg!
6 = ungefähr so viel Erwartung wie von Rehhagel in Berlin!

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