So ist es nun mal, das
Leben. Es gibt sie, die guten Tage und die schlechten Tage. Die guten Menschen
und die schlechten Menschen. Die guten Zeiten und die schlechten Zeiten. Die
guten Tatorte, aber eben auch die vielen schlechten Tatorte. Und irgendwie ist das
auch gut so. Durch die schlechten Tage lernt man die guten doch erst richtig zu
schätzen. Und genau so wie es die guten Tatorte braucht, braucht es eben auch
die schlechten. Es kann und soll nicht  immer alles nur gut sein. Wie gesagt: So ist
es nun mal, das Leben. Das jedoch die Berliner zu den wirklich schlechten
gehören, trifft mich jedes Mal von Neuem ganz tief in meiner Seele. Wenn ein Ludwigshafen,
ein Saarbrücken oder ein Luzern keinen anständigen Tatort zustande bringen,
dann ist das doch ok, dann versteht das doch ein Jeder. Aber Berlin? BERLIN?
Eine Stadt, die förmlich explodiert vor kreativer Energie. Eine Stadt, in der
die guten Geschichten nicht nur auf der Strasse liegen, sondern dir wahrlich ins
Gesicht springen. Eine Stadt, die vielseitiger nicht sein könnte, in der es
Kunst bei jeder Frittenbude umsonst gibt. Eine Stadt, mit dieser Geschichte,
eine Stadt, die eigentlich nur gebaut wurde, um verfilmt zu werden. Diese Stadt,
bringt seit Jahren schlicht und einfach nur Schrott auf den Tatort-Markt. Das
ist so erbärmlich! Klar, zwischendurch gibt es auch  mal eine ansprechende Folge. Die letzte im
Mauerpark z.B. war im Ansatz nicht schlecht. Man hat zumindest auch mal etwas
versucht. Aber am Ende scheiterte auch dieser Versuch kläglich und die
Geschichte erreichte gerade mal durchschnittliches Bodensee-Niveau. Die
talentiertesten Schauspieler aus ganz Deutschland lümmeln doch durch Berlin und
ein paar davon spielen ja sogar mit. Alles wäre angerichtet für die ganz grosse
Sause. Berlin müsste eigentlich jedes Mal ein verfluchtes Feuerwerk zünden, wie
es sonst nur zu Silvester am Brandenburger Tor zu sehen ist. Sowas erwarte ich
doch von einer der grössten Städte Europas, von der lebendigsten Stadt der
Welt! Also woran scheitert der RBB mal für mal? Ist es vielleicht genau das?
Sind sie dieser Fülle an Leben nicht gewachsen. Ist es einfach zu einfach? Oder
ist einfach der Druck zu hoch? Also quasi ein Heimnachteil? Oder versucht man
vielleicht mit Provinzfernsehen und extra schlechten Drehbüchern etwas Gegensteuer
zu bieten? Ist das Konzept? Ich weiss es nicht. Für einmal habe ich wirklich keine
Antwort. Nicht einmal eine These. Es ist mir ein absolutes Rätsel. Nur eines
kann ich sagen. Der morgige Sonntag wird einmal mehr mitten ins viel
gescholtene Tatortherz stechen. Die Geschichte hört sich an, wie aus einer
Folge von dem „Alten“ aus dem Jahre 1834. Irgendein Familien-Taxi-Unternehmen-und-Mietshausbesitzer-Mord-Fall-Ermittlung-in
der Stube-ich schlaf gleich ein-Scheiss. Viele Motive, noch mehr
melodramatisches Gelaber und dafür umso weniger Spannung. Der perfekte Mix für
einen verschenkten Sonntagabend. Alles hat seinen Preis und mir kommt gleich
die Galle hoch. Wer schreibt in Berlin so einen Dreck? Aber natürlich werde
auch ich wieder einschalten, es ist ja Berlin. Nur, auch morgen wird einmal
mehr ein kleines Stück dieser Stadt sterben. Tja, so ist es nun mal, das Leben.
Erwartungs-Barometer: 3
Die Note danach: 3
Die Note danach: 3
Empfehlung: Berlin ist erneut nur mit einer Rechnung zu bewerten. Man nehme den Durchschnitt aus Stadt 6, Schauspieler 5, Regie 2, Ausstattung 2, Konzept 2, Story 1!
0 = ungefähr so viel Erwartung wie von Hertha seit Preetz!
6 = ungefähr so viel
Erwartung wie von den goldenen Wänden im Cuvry-Palast!
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