„Schon im Intro
ist zu sehen: Inga Lürsen hat es erwischt. Emotional. Der neue Kollege Leo
Uljanoff scheint der Kommissarin gut zu tun – auch als Lebenspartner. Sie
wollen zusammenziehen, doch dann wird ihm brutal von hinten ein Messer ins Herz
gestoßen. Er verblutet auf der Herrentoilette des Polizeipräsidiums. Zur selben
Zeit kehrt Kommissar Stedefreund von seinem Afghanistaneinsatz zurück, schwer
traumatisiert.“
Klingt in keiner
Art und Weise nach meinem Verständnis von authentischer Glaubwürdigkeit, und
eigentlich müsste nun postwendend der barometrische Komplett-Verriss folgen.
Ich muss euch aber enttäuschen. Das Gegenteil ist der Fall. Ich werde euch nun
drei Gründe nennen, warum dass das trotz dieser hanebüchenen Grundstory ein
richtig guter Tatort werden wird:
1. Der neue
Kommissar Uljanoff verschwindet dank dem Messer (und Inga) im Herzen nun also
bereits am Anfang der zweiten Folge wieder!
Ich weiss, bei den Zuschauern kam er sehr gut an, und er ist ja auch ein guter Schauspieler. Aber die Figur funktionierte, aus meiner Sicht, nicht wirklich. Geschweige denn die Affäre zwischen den Beiden.
Ich weiss, bei den Zuschauern kam er sehr gut an, und er ist ja auch ein guter Schauspieler. Aber die Figur funktionierte, aus meiner Sicht, nicht wirklich. Geschweige denn die Affäre zwischen den Beiden.
2. Da der Neue
nun also schon wieder abgemurkst wird, löst sich der angekündigte Abgang vom
alten Vize-Ermittler in Luft auf. Er ist zurück und bleibt uns erhalten. Wäre
irgendwie auch schade gewesen, wenn der aufgehört hätte. (Auch wenn mich sein
Afghanistan-Trauma für diese Folge leicht vortraumatisiert.)
3. Das Team aus
Bremen wird uns in seiner unspektakulären Art, auch aus diesen schwierigen
Voraussetzungen, einen vorzüglichen Tatort servieren. Wenn eine Stadt aus einem
alten Kino in unspektakulärer Art einen der besten Clubs der Welt machen kann,
dann kann diese Stadt auch aus einer solch absurden Situation einen guten
Tatort machen. Das haben sie ja immer mal wieder bewiesen. Es geht um mehr, als
um diese Tat an Ingas Gschpusi. Ein Mörder kommt aus dem Gefängnis, und seine
Ex-Frau ist sich sicher: „Er wird töten“! Diese dunkle Folge klingt verbittert,
abgefuckt und deprimierend. Eine Geschichte mitten aus den Abgründen der Seele,
in der es keinen eigentlichen Täter geben werden wird, nur Opfer. Es soll eine
Art Fortsetzung von „der Puppenspieler“ sein. Wer den mochte, darf sich wieder
freuen, auch wenn wir Tatortexperten wissen, dass in solchen Geschichten die
Logik immer etwas verbogen werden muss.
Erwartungs-Barometer:
5
Die
Note danach: 5
Ein
Psycho-Tatort auf hohem Niveau. Einer, in dem es also nur Verlierer geben wird.
Bis auf einen. Einer wird wohl gewinnen: 
Der Zuschauer
0 = ungefähr so
viel Erwartung wie vom Speicher.
6 = ungefähr so
viel Erwartung wie vom Modernes.
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