31. August 2013

TOP 10: Tatort Barometer



Die besten 10 Folgen (Note danach), seit es das Barometer gibt.



Rang 1:

Borowski und die Frau am Fenster (Kiel) / 5.5 / 02.Oktober 2011 

Hinter der Fassade der mitfühlenden und sehr freundlichen Tierärztin verbirgt sich eine zutiefst gestörte Persönlichkeit. Oder: Was die Eifersucht mit Frauen anstellen kann. Wenn Sibel Kekilli nicht komplett in einer andern Welt spielen würde, wäre diese Folge die einzige 6 geworden, und das Barometer hätte die Suche nach dem perfekten Tatort bereits nach kurzer Zeit wieder einstellen können. Danke Sibel, danke. 


Rang 2:

Der traurige König (München) / 5.5 / 26. Februar 2012 

Ein Auto brennt vor einem Bauernhof und Leitmayr schiesst auf den angeblichen Verdächtigen. Der gehört aber zur Bauernfamilie und war nur mit einer Spielzeugpistole bewaffnet. Ein Familiendrama, in dem der Kommissar in die Mühlen polizeiinterner Ermittlungen gerät.


Rang 3:

Borowski und der stille Gast (Kiel) / 5.5 / 09. September 2012 

Ein verzweifelter Anruf bei der Kieler Polizei: „Er ist in meiner Wohnung. Er kommt einfach durch die Wand“. Doch für die Frau kommt jede Hilfe zu spät. Obwohl die Wohnungstür verriegelt ist, und der Täter keinerlei Spuren am Tatort hinterlassen hat, scheint der Mörder bei dem Opfer ein- und ausgegangen zu sein. Das kann doch nur der Pösteler gewesen sein. 


Rang 4:

Es ist böse (Frankfurt) / 5.5 / 22. April 2012 

Zwei Prostituierte werden ermordet. Es könnte sich um einen Serientäter handeln. Spuren gibt es jedoch keine, da sich der Mörder komplett in Zellophanfolie einpackt.
Für Conny Mey beginnt ein Wettlauf mit der Zeit, der zunehmend an ihren Nerven und ihrem Selbstverständnis als Polizistin zerrt. 



Rang 5:

Der Tote im Nachtzug (Frankfurt) / 5.5 / 20. November 2011 

Im Nachtzug aus Warschau wurde eine blutüberströmte Leiche mit Schusswunde gefunden, ein Verdächtiger ist beim Eintreffen der Polizei geflohen. Schon beim Einstand von Krol und Kunzendorf war das unglaubliche Potential dieser zwei Kommissare spürbar. Wenn die Regie nur nicht darauf bestanden hätte, dass die Conny Mey in Unterhosen zum Tatort joggen muss. 


Rang 6:

Borowski und der brennende Gast (Kiel) / 5.5 / 12. Mai 2011 

An einer dänischen Schule steht plötzlich ein Mann lichterloh in Flammen. Borowskis Boss, der in diesem Ort seine Kindheit verbracht hat, wird zum unfreiwilligen Zeugen. Der Tote war der Schulleiter und ist Mitglied der dänischen Minderheit. Neben dem (wie immer) sehr hohen Kieler Standard, spielt sogar die Kekilli mal akzeptabel. Nicht zuletzt dank der Dänischen Kommissarin, die ihren Part in dieser Folge eigentlich übernommen hat. 


Rang 7:

Borowski und der coole Hund (Kiel) / 5.5 / 06. November 2011 

Bambus Stäbe im Badesee, Kommissar und tollwütige Hunde aus Schweden. Was absurd klingt, wurde äusserst spannend inszeniert. Drehbuchautor: Henning Mankell 


Rang 8:

Borowski und der freie Fall (Kiel) / 5.5 / 14. Oktober 2012 

Ein Kieler Autor wird auf einer Yacht ermordet. Vor 25 Jahren starb der ehemalige Ministerpräsident von Schleswig Holstein, Uwe Barschel, in einem Hotel in Genf. Offenbar war das heutige Opfer damals zur gleichen Zeit vor Ort. Eine Prise wahre Zeitgeschichte und eine Prise Fiktion. Funktioniert blendend. 


Rang 9:

Der tiefe Schlaf (München) / 5 / 30. Dezember 2012 

Ein junges Mädchen wird auf dem Nachhauseweg ermordet. Den Münchener Hauptkommissaren Batic und Leitmayr wird bei den Ermittlungen ein junger, ziemlich spezieller Kollege zur Seite gestellt. Er erstellt ein Täterprofil und behauptet, er kann aus dem letzten Handygespräch vom Opfer charakteristische Atemzüge des Mörders herausfiltern. Am Ende ist auch der Polizist tot. Und der Mörder? Dürrenmatt lässt grüssen. 


Rang 10:

Im Namen des Vaters (Frankfurt) / 5 / 26. Dezember 2012 

Am Rande eines Schulhofs wird am Neujahrsmorgen die Leiche einer Frau gefunden. Mey und Steier sind verblüfft, wie schnell es ihnen gelingt, die Identität der Frau zu ermitteln: Es handelt sich um Agnes Brendel, sie war Alkoholikerin und offensichtlich bekannt wie ein bunter Hund. Jeder erzählt jedoch seine ganz eigene Geschichte über sie und über den Mordfall.







TOP 5: In der Zeit vor dem Barometer



Natürlich ist es äusserst schwierig eine lückenlose Rangliste aufzustellen. Aber nach langem Stöbern im Fundus, komme ich auf folgende Top 5, seit ich den Tatort regelmässig schaue. Und ja, es gab sie, die Note 6! Erst zweimal, aber es gab sie. Darum bin ich nach wie vor voller Hoffnung. 



Rang 1:

Passion (Wien) / 6 / 17. November 1999  (D & CH: 30. Juli 2000)

Kommissar Moritz Eisner macht in einem kleinen Tiroler Dorf Urlaub. Abends fallen ihm in der Bar seines Hotels die Darsteller des lokalen Passionsspiels auf, zu denen auch der Bürgermeister und seine Söhne gehören. Am nächsten Morgen wird der Jesus-Darsteller tot aufgefunden. Er wurde auf der Bühne ans Kreuz genagelt. Mit dieser Folge bewies Österreich endgültig, wie viel es der Schweiz und eben sogar Deutschland voraus hat. Die Geschichte ist nicht einfach nur provokativ, sie ist äusserst clever ins typisch österreichische Dorfleben verstrickt. Da der ARD das Thema viel zu heikel war, produzierte der ORF diese Folge nur für Österreich. Dort aber war die Quote so sensationell und die Zuschauer dermassen begeistert, dass das Erste ihn ein halbes Jahr später doch noch kaufte und als offizielle Tatort-Folge sendete, aufgrund der Proteste aus der katholischen Ecke, jedoch in Deutschland und der Schweiz eine leicht zensierte Version. In Österreich selbstverständlich nicht. Den Mutigen gehört die Welt.


Rang 2:

Nie wieder frei sein (München) / 6 / 19. Dezember 2010 

Unkonventionell, aber der geht unter die Haut. Weil den Kommissaren bei der Ermittlung ein kleiner Formfehler unterlaufen ist, bringt eine äusserst ehrgeizige Jung-Anwältin einen Vergewaltiger vor Gericht frei. Was danach geschieht ist Tatort auf allerhöchstem Niveau. Es gibt ihn auch hier, diesen einen kleinen Logikhänger, aber trotzdem: Es reicht knapp für die 6!


Rang 3:

Weil sie böse sind (Frankfurt) / 5.5 / 03. Januar 2010  

Schon mit dem alten Team war Frankfurt immer auf sehr hohem Niveau. In dieser Folge jubelte ganz Deutschland über den Schweighöfer als Bösewicht. Er war gut, keine Frage, aber Milan Peschel spielte ihn als alleinerziehender Vater, der für seinen Sohn kämpft, gnadenlos an die Wand. Ganz feine Folge!


Rang 4:

Der oide Depp (München) / 5.5 / 27. April 2008 

Auch dieser Münchener Tatort äusserst unkonventionell. Es geht um einen Mord der in den 60er Jahren geschehen ist und neu aufgerollt wird. Erstaunlich, die Rückblenden funktionieren vorzüglich! 


Rang 5:

Herz aus Eis (Konstanz) / 5.5 / 22. Februar 2009 

Eiskalter Mord an einem Eliteinternat! Ich schäme mich selber, aber hier taucht tatsächlich eine Bodenseefolge auf. Klar, die Dialoge in Konstanz sind manchmal etwas hölzern, und die Kommissare peppen die Sache auch nicht wirklich auf, aber die Geschichte und die Internatsschüler sind dermassen gut, dass diese Folge in die Top5 gehört, auch wenn einem das Drehbuch irgendwie an einen Hollywood-Film erinnert. 






TOP 5: Ermittler-Paare



Ganz unabhängig vom Tatort von den Drehbüchern oder von der Stadt. Diese Paare funktionieren für mich als Duo am besten.



Rang 1: Frankfurt (Tja, schade… funktionierten!)

Rang 2: München

Rang 3: Berlin

Rang 4: Münster

Rang 5: Wien