Den
Spagat, welchen ich bei Münster seit Jahren bemängle, hat lustigerweise München
letzten Sonntag bravurös gemeistert. Ein Mix aus Krimi und Komödie. Obwohl
München eben nicht nur das war. München war eher Groteske denn Komödie und hat
auch gleich noch jede Menge Romanze, Drama und Politthriller mit reingepackt. Von
allem etwas. Eigentlich von allem etwas zu viel und doch fanden sie einen Weg,
all diese Genres irgendwie vielschichtig zu verbinden. So was schafft nur
München. Münster hingegen hat diesen Anspruch überhaupt nicht und somit kann
man ihnen auch keinen grossen Vorwurf machen. 
Es gibt Leute, die mögen den
Tatort aus Münster, und es gibt Leute, die mögen ihn nicht. Und während ich bei
andern Tatorten mit harten Fakten belegen kann, dass sie grottenschlecht sind,
so würde ich das über Münster nicht mehr sagen. 
Sie
sind gut, vielleicht sogar sehr gut, aber ich mag sie einfach nicht. Denn sie
sind weder Groteske, noch spannender Krimifall. Sie sind einfach Wischi-Waschi-Laber-Humor zur belanglosen
Unterhaltung des anspruchslosen Durchschnitt-Glotzers. Aber verwerflich ist das
nicht. Immerhin machen sie seit Jahren den erfolgreichsten Tatort. Und so ist
dieser neue Fall aus Münster, wieder ein typischer Fall aus Münster. Genau so,
wie die Fälle aus Münster nun mal sind.
-  
Filmisch
immer auf sehr hohem Niveau.
-  
Wie
immer gute Schauspieler, oft bis in die letzten Nebenrollen.
-  
Fokus
liegt wie immer auf den Witzen, auf dem Spass und auf der Beziehung von Boerne
und Thiel.
-  
Geschichte
wie immer völlig unbedeutend.
-  
Krimi-Spannung
wie immer gleich null.
-  
Ermittler
stehen wie immer irgendwie in einer Beziehung zum Opfer oder zum Fall.
-  
Vater
wie immer bekifft im Taxi.
-  
Staatsanwältin
wie immer am Rauchen.
-  
Alberich
wie immer klein und vorlaut, jetzt aber 40.
-  
Am
Ende haben sich wie immer alle lieb und alles ist gut.
-  
Wie
immer der Versuch, einen Krimi mit einer Komödie zu mixen, was aus meiner Sicht
einfach nicht funktioniert. Es langweilt mich zu Tode.
Wer
Münster mag, wird dieser Folge sicher eine 5 oder gar mehr abgewinnen können,
sie machen ja einmal mehr alles richtig. Wer wie ich, diese irrelevante und
absurd schlechte Krimigeschichte und den dürftigen Unterhaltungs-Humor nicht so
mag, wird eher nicht auf seine Kosten kommen.
Erwartungs-Barometer: 3.5
Die Note danach: 3
Dass dem 0815-Zuschauer diese Schenkelklopfer-Clown-Nummer gefällt, kann ich ja noch irgendwie nachvollziehen, dass jedoch auch die meisten Kritiker ob dieser seichten Grütze jubilieren, ist mir aber mehr als nur schleierhaft.
Dass dem 0815-Zuschauer diese Schenkelklopfer-Clown-Nummer gefällt, kann ich ja noch irgendwie nachvollziehen, dass jedoch auch die meisten Kritiker ob dieser seichten Grütze jubilieren, ist mir aber mehr als nur schleierhaft.
Mal
abgesehen von dem unglaublichen München-Mix vom letzten Sonntag, gehe ich doch
entweder Thailändisch  oder Japanisch
essen. Ich gehe einen Burger essen oder zum Chinesen. Ich bestelle eine Pizza, kaufe ein Stück Parmesan oder einen Fruchtsalat. Und genau so will ich doch entweder
einen spannenden Krimi oder eine lustige Komödie sehen. Dieser ganze
Fusion-Scheiss von heute ist nix fürs Barometer. Aber ich muss mich damit
abfinden, dass die Zeichen der Zeit was anders sagen.
0: Krimi
+ Billig-Humor = München
6: Krimi
+ Groteske + Drama + Romanze + Politthriller = München
Falls
dieser Barometer-Blog nicht euren Vorstellungen entspricht, könnt ihr ihn unter
folgendem Link löschen:
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen