20. Dezember 2014

Tatort: Der Maulwurf (Erfurt)


Ich möchte wirklich in keiner Art und Weise pessimistisch klingen, aber eins muss ich vorweg nehmen. Dieses Jahr werden die beschissensten Tatort-Feiertage aller Zeiten. Normalerweise ist es ja so, dass sich die ARD ihre Prunkstücke, ihre Perlen gerne für das Jahresende aufspart. Aber so wie ich die Sache sehe, erwarten uns in diesem Jahr absolut desaströse Weihnachtstage. Erfurt, Saarbrücken, Weimar, alleine die Städte lassen mich würgen. Und selbst mein sicherer Hafen an der Isar wird das Debakel für einmal nicht verhindern können. Aber mehr dazu in den folgenden Tagen.
Momentan haben wir mit den TKKG-Bubis aus Erfurt wirklich genügend üble Kost, welche wir verdauen müssen. Bzw. eigentlich sind es ja eher die 3 Fragezeichen. Erfurt. Bekanntlich ein völlig neues Team, welches erst einen Fall gelöst hat. Dieser war aber so hundsmiserabel, dass ich Erfurt als dafür perfekte geeignet halte, ganz schlechte Zeiten einzuläuten.
Natürlich müssen wir einem solch neuen Team etwas Zeit lassen. Natürlich hat jedes Team eine zweite Chance verdient. (Danach eine dritte, dann eine vierte und auch eine fünfte.) Vielleicht findet der MDR ja einen feinen Weg für die 21 Jump Streeties aus dem Östen, welchen auch das Barometer bereit zu gehen ist. Ein junges Team ist ja nicht prinzipiell schlecht, im Gegenteil. Aber vielleicht sollte man halt auch hinter der Kamera etwas Frische rein bringen und nicht 90jährige Drehbuchautoren „voll krasse“ Fremdschäm-Dialoge schreiben lassen. Das ist peinlich ohne Ende und wirkt doch sehr altbacken, auch wenn die Ermittler quasi alle noch minderjährig sind. Der erste Fall zumindest war Langeweile pur. Nun gut. Fehler kann man machen, aus Fehlern kann man lernen und darum öffnet das Barometer für diese Folge nochmals all seine Sinne, auch wenn die Geschichte eine weitere Katastrophe vermuten lässt.
Der Erfurter Rotlichtkönig flieht aus dem Knast und erschiesst dabei einen Bullen. Zudem hat er damals bei seiner Verhaftung an allen beteiligten Polizisten Rache geschworen. Die alten Cops also sind in akuter Gefahr, die jungen Wilden müssen ran. Genial.

Erwartungs-Barometer: 3

Ich kenne genau eine einzige Person, welche die erste Folge von Erfurt gut fand. Ausgerechnet eine, der ich einen sehr sehr guten Filmgeschmack attestiere. Mal sehen, vielleicht hat sie damals etwas am Erfurter Tatort gesehen, was ich noch nicht sah. Schön wäre es, für alle Beteiligten, wohl eher aber, wird Folge Nummer Zwei aus Erfurt tatsächlich der traurige Anfang der beschissensten Tatort-Festtage aller Zeiten.

(...zumal in diesem Tatort angeblich nur alkoholfreies Bier bestellt wird. Aber selbst das ist ja für einige Leser ganz normal.)

0 = Junges uralt inszeniert.
6 = Bewährtes ganz jung inszeniert.

Die Note danach: 2,5
Gäääähhhnnn. So stelle ich mir die Inszenierung eines Tatorts aus den 70er Jahren vor. Aber Hauptsache die Ermittler sind jung und frisch.


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