21. Juni 2015

Tatort: Der Inder (Stuttgart)


Eigentlich wollte das Barometer heute gar nichts schreiben, zu sauer ist es auf die ARD. Nach all dem, was wir damals für Deutschland getan haben, werden wir noch immer behandelt wie der letzte Dreck. Eine ungeheuerliche Frechheit. Dazu jedoch in zwei Wochen mehr.

Und da dieser Tatort aus Stuttgart nun der letzte vor der Sommerpause (also vor der Deutschen Sommerpause) ist, schreibe ich nun doch noch ein paar belanglose Zeilen.

Immerhin ist es Stuttgart. Und es soll unter meiner Leserschaft ja Frauen geben, die den Tatort aus Stuttgart einzig und alleine wegen Kommissar Bootz als grossartig bewerten. Kann ich absolut nachvollziehen, aber das Barometer ist da natürlich etwas differenzierter. Stuttgart hat mittlerweile tatsächlich ein beachtliches Niveau erreicht, aber die privaten Angelegenheiten der Ermittler waren doch oft hart an der Grenze. Heute jedoch wird für solche Sentimentalitäten glücklicherweise kaum Zeit bleiben. Zu mächtig ist das Thema, welchem sich dieser Tatort widmet. Stuttgart 21! Eine riesige Kiste und ich frage mich, ob man eine solche Materie überhaupt in einem Tatort verarbeiten kann. Wohl nicht ganz, aber der Versuch alleine ist das Sehen wert. Das Barometer wünscht ja immer, dass die jeweilige Stadt viel mehr in die Geschichte eingebaut wird. Na also. Es gibt wahrscheinlich kein Thema, dass diese Stadt in den letzten Jahren so geprägt hat. Mehr Stuttgart geht nicht. Lobenswert aber hochkomplex. Zudem wird „Der Inder“ auf verschiedenen Zeitebenen erzählt. Kann massiv in die Hosen gehen oder bestens funktionieren.
Fakt ist, der Tatort wird ganz nahe an der Realität fungieren,
aber er wird bis oben (oder gar darüber) vollgepackt sein und braucht unsere vollste Aufmerksamkeit. Konzentration ist angesagt, nicht gemütliches Rumhängen.

Erwartungs-Barometer: 4,5
(Mit besserer Laune hätte ich vielleicht eine 5 vorausgesagt.)

Ich hätte gerne ausführlicher geschrieben, aber die Motivation ist gleich Null. Warum sollte das Barometer noch für die ARD und ihren Tatort Werbung machen? Aber wie gesagt, mehr dazu in zwei Wochen. Jetzt erst Mal der hübsche Bootz und 100% Stuttgart. Danach wird Sommer.

0 = ARD
6 = Die Stadt als Hauptdarsteller

Die Note danach: 5,4
Mit dem eigentlichen Wissen, dass es eine 5 werden könnte, habe ich, wegen der ARD mies gestimmt, eine 4,5 prophezeit, nur um nun sachlich gestehen zu müssen, dass man durchaus eine 5,5 geben kann. Sehr gute Schauspieler, klasse Drehbuch, grossartige Seitenhiebe, richtig authentische Kiste. Wie gedacht, mehr Stuttgart geht nicht. Einzig wirklicher Kritikpunkt von Barometer-Seite ist die miese Liebesgeschichte zwischen der tschechischen Nutte und dem Architekten ganz zum Schluss. Völlig überflüssig, in einem sonst doch schon reichlich beladenen Tatort. Ansonsten 1A.


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14. Juni 2015

Tatort: Wer Wind erntet, sät Sturm (Bremen)


Im heutigen Tatort aus Bremen geht es um einen getöteten Umweltaktivisten. Und da wir sowohl Bremen, als auch Ökogeschichten schon des Öfteren hatten, möchte sich das Barometer für einmal unkonventionell an die prognostizierte Note heranmachen.
Für einmal nämlich, wird die nicht aufgrund von Gefühlen, Launen und Halbwissen erstellt, sondern einzig und allein aus statistischer Sicht.

Ich habe in einem Diagramm die „Note danach“ von sämtlichen Bremen Tatorten und sämtlichen Folgen, in welchen es um Umwelt oder Aktivisten ging, zusammengetragen und konnte so exakt auswerten, bei welcher Note sich die zwei Linien diesen Sonntag treffen werden.


Während der Tatort aus Bremen über die Zeit, in welcher es das Barometer gibt, ziemlich abgegeben hat, haben sich die Ökotatorte immer schon im ungenügenden Bereich befunden. Dort jedoch mit einer mikro-minimsten Tendenz nach oben. Und so zeigt die Statistik doch ziemlich exakt, was uns diesen Sonntag erwarten wird.

Erwartungs-Barometer: 4

Wie gesagt, die prognostizierte Note ist rein statistisch. Für einmal mache ich selber keine Prognose. Bin gespannt, ob man sich auf Barometer-Diagramme ähnlich gut verlassen kann, wie auf die gängige Mike Shiva Methode.

0 = Statistiken
6 = Modernes

Die Note danach: 3
Boah war der schlecht. Statistiken sind was für Memmen!


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7. Juni 2015

Tatort: Gier (Wien)


Das Barometer ist ein undankbares Arschloch, weil es trotz der unglaublichen Qualität des österreichischen Tatorts immer wieder gefordert hat, dass nach all den 007- und Mafia-Folgen doch nun endlich mal wieder ein ruhiger Tatort vom Lande angebracht wäre.

Das Barometer ist ein undankbares Arschloch, weil es nun, nachdem eine ruhige, aber wirklich hervorragende Folge aus dem Niederösterreichischen Waldviertel zum Thema „eiserner Vorhang“ gekommen ist, irgendwie schon wieder genug vom Lande, und Lust auf ein rasantes Großstadt-Spektakel aus Wien hat.

Das Barometer ist ein undankbares Arschloch, weil es aus diesem Grund gar nicht zufrieden ist, dass Wien dieses angeschlagene Slow-TV nicht nur beibehalten, sondern gar noch einen Gang runterschalten wird.

Das Barometer ist ein undankbares Arschloch, weil es aufgrund des konstant hohen österreichischen Niveaus so anspruchsvoll geworden ist, dass es von dieser kommenden Folge bestimmt enttäuscht sein wird.

Das Barometer ist ein undankbares Arschloch, weil die Geschichte über eine Geburtstagsfeier vom Polizeichef und dem gleichzeitigen Unfalltod seines Patenkindes schlicht zu banal und zu konstruiert klingt, als dass es sich ob dem sonst so genialen Wiener Schmäh und den grandiosen Dialogen erfreuen könnte.

Das Barometer ist ein undankbares Arschloch, weil es ernsthaft glaubt, dass wann immer es vom Tatort Wien eine andere Richtung fordert, dieser extra, und nur wegen dem Barometer, gleich noch einen drauf setzt, nur um zu zeigen, dass man die komplett ausgereizten Themen auch an der absoluten Grenze immer noch ein wenig mehr ausreizen kann.

Der Wiener Tatort jedoch ist ein undankbares Arschloch, weil er sich das locker leisten kann. Alle andern würden untergehen, würden kläglich scheitern, Wien kann machen, was es will. Wir Schweizer sind dem Österreichischen Fernsehen heillos ausgeliefert. Es ist der heimliche Neid, es ist die unerfüllte Liebe nach Filmen, wie wir sie in unserem Lande so sehr wünschen würden, wie wir sie aber niemals kriegen werden. Der Wiener Tatort also ist das undankbare Arschloch. Wir werden einschalten, wir werden verzeihen, und wir werden bei den nächsten Folgen wieder bis über beide Ohren verliebt vor der Glotze hocken.

Erwartungs-Barometer: 4

Meiner Theorie zufolge werden wir jetzt also, bevor der vom Barometer gewünschte Tempo-Tatort aus den Wiener Gossen kommen wird, erst mal die vielleicht schlechteste Folge mit Bibi und Moritz ever erdulden müssen. Schade, aber auch kein Drama.

0 = Undankbare Arschlöcher.
6 = Undankbare Wiener Arschlöcher.

Die Note danach: 4
Der Wiener Tatort ist ein undankbares Arschloch, weil er, nur so zum Spass, eine solche miese Folge fabrizieren kann.
(Und eigentlich doch nur um das Barometer zu erzürnen.)


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