Das Barometer ist ein
undankbares Arschloch, weil es trotz der unglaublichen Qualität des
österreichischen Tatorts immer wieder gefordert hat, dass nach all den 007- und
Mafia-Folgen doch nun endlich mal wieder ein ruhiger Tatort vom Lande
angebracht wäre.
Das Barometer ist ein
undankbares Arschloch, weil es nun, nachdem eine ruhige, aber wirklich
hervorragende Folge aus dem Niederösterreichischen Waldviertel zum Thema
„eiserner Vorhang“ gekommen ist, irgendwie schon wieder genug vom Lande, und
Lust auf ein rasantes Großstadt-Spektakel aus Wien hat.
Das Barometer ist ein
undankbares Arschloch, weil es aus diesem Grund gar nicht zufrieden ist, dass
Wien dieses angeschlagene Slow-TV nicht nur beibehalten, sondern gar noch einen
Gang runterschalten wird.
Das Barometer ist ein
undankbares Arschloch, weil es aufgrund des konstant hohen österreichischen
Niveaus so anspruchsvoll geworden ist, dass es von dieser kommenden Folge
bestimmt enttäuscht sein wird.
Das Barometer ist ein
undankbares Arschloch, weil die Geschichte über eine Geburtstagsfeier vom
Polizeichef und dem gleichzeitigen Unfalltod seines Patenkindes schlicht zu banal
und zu konstruiert klingt, als dass es sich ob dem sonst so genialen Wiener
Schmäh und den grandiosen Dialogen erfreuen könnte.
Das Barometer ist ein
undankbares Arschloch, weil es ernsthaft glaubt, dass wann immer es vom Tatort
Wien eine andere Richtung fordert, dieser extra, und nur wegen dem Barometer,
gleich noch einen drauf setzt, nur um zu zeigen, dass man die komplett
ausgereizten Themen auch an der absoluten Grenze immer noch ein wenig mehr
ausreizen kann.
Der
Wiener Tatort jedoch ist ein undankbares Arschloch, weil er sich das locker
leisten kann. Alle andern würden untergehen, würden kläglich scheitern, Wien
kann machen, was es will. Wir Schweizer sind dem Österreichischen Fernsehen
heillos ausgeliefert. Es ist der heimliche Neid, es ist die unerfüllte Liebe
nach Filmen, wie wir sie in unserem Lande so sehr wünschen würden, wie wir sie
aber niemals kriegen werden. Der Wiener Tatort also ist das undankbare
Arschloch. Wir werden einschalten, wir werden verzeihen, und wir werden bei den
nächsten Folgen wieder bis über beide Ohren verliebt vor der Glotze hocken. 
Erwartungs-Barometer: 4
Meiner Theorie zufolge werden wir jetzt also, bevor
der vom Barometer gewünschte Tempo-Tatort aus den Wiener Gossen kommen wird, erst
mal die vielleicht schlechteste Folge mit Bibi und Moritz ever erdulden müssen.
Schade, aber auch kein Drama.
0 = Undankbare Arschlöcher.
6 = Undankbare Wiener Arschlöcher.
Die Note danach: 4
Der Wiener
Tatort ist ein undankbares Arschloch, weil er, nur so zum Spass, eine solche
miese Folge fabrizieren kann.
(Und eigentlich doch nur um das Barometer zu erzürnen.)
(Und eigentlich doch nur um das Barometer zu erzürnen.)
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