Der Tatort aus Luzern ist irgendwie auch nicht mehr, was er mal
war. Wie schön waren die Zeiten, als das Barometer jeweils über die
katastrophalen Drehbücher und über Schauspieler zum Fremdschämen herziehen
konnte. Jeder einzelne Verriss kam einem Barometer-Festschmaus gleich. 
Mittlerweile aber hat das SRF irgendwie den Rank gefunden, hat eine Art gangbaren Weg
für Luzern gefunden. Zudem wurde nach all den
Prügeln aus Deutschland selbst das Barometer patriotisch-milde gestimmt und bewertet
seither die Gubser-Chose in einer käseglocke-artigen Seifenblase. 
Zweifelsohne ist Luzern mittlerweile besser als die bedepperten
drei Spacko-Teams aus Süddeutschland. Aber durch die gewonnene Konstanz in
Luzern, steigt nun natürlich auch der Anspruch der anspruchsvolleren Zuschauer.
Im Moment plätschert der Schweizer Tatort nämlich in einer Art Mittelmässigkeit
vor sich hin, die nur Dank der rosaroten Brille des Barometers einigermassen zu
ignorieren ist. Und genau so wird auch diese neue Folge daherkommen. 
Es geht um einen Mord in einem Internat für die Bubis von
stinkreichen Eltern. Und weil eine arabische Diplomatenfamilie involviert ist,
droht eine Staatskrise.
Eigentlich passt dieses Thema perfekt in die Schweiz und in die
heutige Zeit. Da gibt es wirklich nichts zu meckern. Aber wir hatten das alles
irgendwie schon. Der perfekte Mord in einem Internat am Bodensee (der einzig
gute Tatort, der jemals aus Konstanz kam, und der war richtig gut),
oder aber der arabische Prinz mit Diplomatenpass und Kamel im bayrischen Garten.
Beide Folgen bewegten sich auf einem Niveau, welches Luzern nie und nimmer
erreichen wird. Aber genau das müsste bald mal geschehen. Luzern sollte sich
nicht mehr mit den Spackos messen, sondern mit der Elite. Früher oder später
muss eine Hammerfolge kommen, ansonsten droht die Unendlichkeit in der Bedeutungslosigkeit,
und spätestens dann platzt leider auch die Barometer Seifenblase.
Erwartungs-Barometer:
4.5
Mit meiner
helvetisch-milden Bewertung wird auch diese CH-Folge wieder ganz okay. Aber
nachdem man sich nun doch irgendwo im unteren Mittelfeld einpendeln konnte,
täte man in Luzern sehr gut daran, bald mal volles Risiko zu gehen. Einfach
einmal die ganze Seele auf den Tisch und das Herz gleich hinterher. Was hat der
Luzerner Tatort schon zu verlieren? Deutschland mag ihn eh nicht und beim
hiesigen Sender ist das Wort Selbstkritik schlicht inexistent. Insofern könnte
man ja ohne Weiteres alles riskieren! Das Barometer also gibt sich nun ein
letztes Mal mit einer gemütlichen Folge am Vierwaldstättersee zufrieden, aber danach
erwartet es eine deftige Reaktion in Richtung Kracher! Ansonsten wird bald
Lichterlöschen sein für Kommissär Flückiger und sein laues Gefolge, da bin ich
mir sicher.
1 = 4
6 = 0
oder 6
Die Note danach: 3.5
Der "Barometer mit rosa Schweizer Brille"-Kredit ist definitiv aufgebraucht.
Der "Barometer mit rosa Schweizer Brille"-Kredit ist definitiv aufgebraucht.
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