22. Mai 2016

Tatort: Das Recht, sich zu sorgen (Nürnberg)


Als vor einem Jahr der erste Tatort aus Nürnberg ausgestrahlt wurde, habe ich mich gefragt, ob es neben München wirklich noch eine zweite Reihe in Bayern braucht.
Und da ich leider absolut keine Ahnung mehr habe, was in dieser ersten Folge passiert ist, selbst wenn ich darüber lese, muss ich heute dieselbe Frage wieder stellen.
Nur dieses Mal beantworte ich sie mir gleich selber. Aus Barometer-Sicht macht das durchaus Sinn. Mir hat mal jemand gesagt, dass Nürnberg, ja dass ganz Franken, ein völlig anderes Bayern sei als München. Und so habe ich selber erlebt wie Nürnberg, die kleine süsse Christkindlmarkt-Schwester, in gewissen Dingen wesentlich härter und weltstädtischer daher kommt, als das bornierte München. Für diesen Tatort aber, wird das überhaupt keine Rolle spielen. Es geht nämlich nach Würzburg, und es geht in die Provinz, weitab der Großstädte. Früher gab es oft solche Dorf-Geschichten, im Münchner, aber auch im Wiener Tatort. Mir Landei haben diese verschrobenen Drehbücher immer sehr gefallen, aber in der letzten Zeit sah man das nur noch selten. Und genau darum freue ich mich nun extrem, dass vielleicht der Tatort aus Franken hie und da in diese Lücke springen wird.

Erwartungs-Barometer: 5

Viel kann ich also nicht prophezeien, da mir komischerweise der erste Fall nicht geblieben ist, obwohl ich ihn mit einer Fünf bewertet habe. Ein eher ruhiger Tatort soll es werden, ohne Schnickschnack, ein bisschen romantisch, und obwohl drei verschiedene Geschichten erzählt werden, ohne unglaubwürdige Drehbuch-Murkse. Das klingt für mich zwar etwas überladen, aber doch irgendwie vielversprechend.  

1 = Erste Tatorte, an welche man sich nicht erinnern kann.
6 = Zweite Tatorte, die den ersten vergessen lassen würden.

Die Note danach: Eine knappe 5 für das Drehbuch, eine 3 für das Haupt-Cast.
Ein ruhiger Fall, ganz angenehm. Die Geschichten haben mir eigentlich ziemlich gut gefallen. Leider aber passen mir Hauptkommissarin, Hauptkommissar und Gehilfin überhaupt nicht! Die Figuren interessieren mich nicht und ich glaube den Schauspielern kein Wort. Schade eigentlich, ein paar Nebenfiguren waren nämlich überragend besetzt. Aber so weiss ich nun zumindest, warum ich den ersten Einsatz schlicht vergessen habe. Wird mir mit dieser Folge wahrscheinlich nicht viel anders gehen. Und dem Barometer stellt sich halt doch wieder die Frage, ob es dieses zweite Team in Bayern überhaupt braucht.


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15. Mai 2016

Tatort: Der hundertste Affe (Bremen)


Die Barometerpause ist vorbei. Mit frischem Elan, topmotiviert den Spreu vom Weizen zu trennen und richtig geil auf guten Tatort, bin ich zurück und möchte euch mit einem Feuerwerk beglücken.
Doch ausgerechnet jetzt, ausgerechnet wenn ich richtig geladen wäre, wieder gross auszuholen, geschieht etwas, dass es in der Ära des Barometers noch nie gegeben hat. Noch nie!

Ich habe den neuen Tatort bereits gesehen. Ich konnte das bisher immer irgendwie umgehen, dieses Mal jedoch blieb mir keine Wahl.

Aber was nun? Fakt ist, dass das Barometer ja da ist, um eine Erwartungsnote abzugeben. Es geht darum eine Einschätzung vom Tatort zu verfassen, bevor ich ihn gesehen habe. Ich lebe quasi den Ehrenkodex, dass ich nur mit wenigen Infos jedoch mit viel Spekulation zu meinen Einschätzungen komme, aber sicher nicht durch das Vorabsehen des Filmes.
Es bleibt mir also nichts anderes übrig, als mich komplett zurückzunehmen und es halt erst beim nächsten Tatort wieder richtig krachen zu lassen. So sind die Regeln.

Erwartungs-Barometer: ?

Keine Erwartung also, aber mit der „Note danach“ sieht es natürlich etwas anders aus. Die kann ich bereits jetzt vergeben, wird jedoch, genau wie der kurze Text dazu, eine Art Spoiler sein. Also nur klicken, wenn ihr damit leben könnt, dass es für einmal keine Erwartungs-Note, sondern nur die „Note danach“ gibt.

1 = Tatort zu früh schauen
6 = Vorfreude auf den ungesehenen Tatort

Die Note danach: VORSICHT


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8. Mai 2016

Tatort: Ein Fuss kommt selten allein (Münster)


Wenn man vom Teufel spricht... Münster, die erfolgreichste Tatort-Serie der Neuzeit! Nun also werden wir den Direktvergleich zwischen Münster und Weimar zu sehen kriegen. Ich bin gespannt, was all die Weimar-Kritiker nach dieser Folge aus Münster sagen werden. Okay, man könnte natürlich auch beide total scheisse finden. Das stimmt. Für das Barometer jedoch ist der Vergleich längst hinfällig.
In diesem Fall geht es um einen abgetrennten Fuss. Hmmm!?! Das hatten wir doch schon mal in Münster:

Sind die Durchschnittszuschauer mittlerweile schon dermassen weich in der Birne, dass Sie nicht mehr merken, wenn ihnen eine uralte Gurke nochmals serviert wird? Obwohl, dieses Mal geht es um den Fuss einer Tänzerin. Boerne wird Tanzstunden nehmen. Quasi ein Kriminaltango aus Münster also. Oder war das auch schon mal? Ah nein, kann mich vage an Kopper aus Ludwigshafen erinnern, der seine Wampe undercover über die Tanzfläche schwang. Ich bringe zu viel durcheinander. Bin vom barometerschen Spät-Winterschläfchen wohl mittlerweile selber völlig weich in der Birne.

Erwartungs-Barometer: 2.5

Richtig guter Humor ist grandios, dieser Klamauk jedoch ist und bleibt sackschwach. Immer wieder schade um den hohen Aufwand und um die guten Schauspieler. Aber wen interessiert schon die Meinung eines einzelnen Barometers, wenn jedes Mal mehr als 10 Millionen andere darob den Kopfstand machen vor lauter Freude?


Die Note danach: Immer noch nicht gesehen
(Obwohl: Wer einen Tatort aus Münster gesehen hat, hat ja irgendwie alle gesehen.)




1. Mai 2016

Tatort: Narben (Köln)



Zum Glück gibt es das Barometer momentan nur in einer light Version. Ich wüsste nämlich beim besten Willen nicht, was ich zum Kölner Tatort nun schon wieder schreiben sollte. Wann immer das Erste grad nicht weiss was es so machen soll, produziert es einen Tatort aus Köln. Mal besser, mal schlechter, jedoch kaum mehr nennenswert. Dieser hier wird wahrscheinlich eher zu den besseren gehören.

Und als hätten wir mit Kölle nicht Repetition genug, geht es heute ausnahmsweise mal um Flüchtlinge. Ich will unter keinen Umständen despektierlich klingen, was diese Thematik angeht. Wirklich nicht, aber wenn in den letzten Monaten im Tatort jemand öfters zu sehen war, als die Herren Ballauf und Schenk, dann waren es Asylsuchende. Nicht wertend gemeint, das ist ein Fakt.

Erwartungs-Barometer: 4.5 

Zweifelsohne mit tragischem und brandaktuellem Inhalt, welcher durchaus thematisiert werden soll. Ansonsten Köln wie wir es kennen.
- Ein toller und ein mieser Schauspieler
- Filmhandwerk stets von guter Qualität
- Drehbücher jedoch auf Fliessband-Niveau

Die Note danach: 5
Ein erstaunlich guter Tatort aus Köln.