9. Oktober 2016

Tatort: Zahltag (Dortmund)


Sechs Tatorte ist sie alt, die neue Saison, und die mittelmässige Folge aus Luzern war bisher mit Abstand die beste. Das sagt eigentlich alles aus über den momentanen Zustand unser aller liebstes Krimikind. Tristesse pur und kein Ende in Sicht.
Ich weiss, unter der Barometerleserschaft gibt es ein paar grosse Verfechter/innen des Dortmunder Tatorts, und auch die Kritiken für diese Folge klingen wieder überschwänglich. Für mich jedoch hat der Ruhrpotter seinen Kredit lange schon verspielt.
Natürlich, ich kann die Begeisterung irgendwie nachvollziehen. Dortmund lotet Grenzen aus, aber aus meiner Sicht wird unter dem Strich schlicht zu viel Potential verschenkt. Man hat den vielleicht besten Schauspieler überhaupt im Tatort, drückt ihm aber eine dermassen übertriebene Rolle auf, dass selbst der Faber selber nicht mehr glaubt, was er da eigentlich spielt. Man hätte eine solch spannende Stadt, zeigt die jedoch mehrheitlich in einer billigen Klischeeorgie. Zusammen mit einem alkoholkranken Jungkommissaren, der sich in stetiger Ambivalenz zu seinem kätzchensüssen Ermittler-Gspändli befindet und einer weiteren Kommissarin mit massiven familiären Problemen und dem Hang zum Stricher-Vernaschen, fühlt sich das Barometer schlicht überfordert. Es ist zu viel. Von allem zu viel. Das ist so schade. Lange hab ich gehofft, dass man beim WDR kapiert, dass von allem nur die Hälfte, sicher einen viermal besseren Tatort geben würde. Quasi wie bei einer halbierten Zentrifugalkraft.
Doppelte Geschwindigkeit = vierfache Zentrifugalkraft.
Also halbe Geschwindigkeit = minus vierfache Zentrifugalkraft... oder so.
Aber nein. Mit jedem neuen Tatort legte Dortmund in irgendeinem Bereich noch eine Schippe drauf.
Dass ich einmal so was sage: Man kann auch einfach ein Fass zu viel aufmachen. Und so musste meine Anfangs-Euphorie Folge für Folge dem Desinteresse weichen. Dortmund ödet mich nur noch an. Faber, der austickt, ein Team, das prinzipiell nur brüllt, streitet, säuft oder bumst und eine Stadt voller Nazis, Araber und Fussballfans.
Und als wäre das alles nicht genug, geht es in dieser neuen Folge mal wieder um eine harte Rockerbande. Der absolute Supergau also...
...nicht ganz. Während mich nämlich das Team und die Rocker wirklich nix die Bohne interessieren, taucht eine neue Figur auf, welche meine Neugierde weckt.
Ein interner Ermittler von der Dienstaufsichtsbehörde ist an Faber dran. „Endlich“, ist man versucht zu schreien. „ENDLCIH“!
Denn erstens wird es allerhöchste Zeit, dass all das Tun von Kommissar Psycho mal ein bisschen intern thematisiert wird. Im richtigen Leben wäre der ja längstens in der Klapse und niemals Chef einer Mordkommission.
Und zweitens, was noch viel wichtiger ist: Dieser interne Ermittler wird von Milan Peschel gespielt. Wie viele Glücksmomente hat uns der Milan auf der Bühne schon beschert? Kaum zählbar. Einer der ganz gossen deutschen Theaterschauspieler! Er war auch immer mal wieder im Tatort zu sehen, jedes Mal sehr gut, aber bisher abonniert auf den sympathischen Verlierertypen. Immer der arme Aussenseiter. Jetzt aber taucht er als widerwärtiger Terrier auf, der sich in Fabers Wade beisst. Ob das funktioniert, kann ich nicht sagen, ihn jetzt aber endlich mal in einer völlig andern Rolle zu sehen, wird fürs Barometer sehr spannend!
Ich vermute, dass das für mich die einzige Spannung bleiben wird, und das obwohl sich halb Deutschland mächtig auf diesen Tatort freut!

Erwartungs-Barometer: 4
Erwartungs-Barometer für alle Dortmund-Tatort-Fans: 5

Milan Peschel also für einmal in einer komplett anderen Rolle. Für das Barometer der einzige Grund bei Dortmund überhaupt noch einzuschalten. Aber es ist ein triftiger, immerhin!
Schon etwas bedenklich, wenn ich mich mit solchen Nichtigkeiten zum Zuschauen pushen muss. Aber was soll ich auch tun, kann ja meine Vorfreude auf den Gesamt-Tatort auch nicht erzwingen.
Denn das Gesetz der Zentrifugalkraft gilt auch hier.
Doppeltes „Über-ütere“(Kommissariat Faber & Co. + die Rocker) = vierfacher Schwachsinn!

1 = Momentanes Tatort-Niveau
6 = Die Hoffnung auf den Sonntag 23. Oktober 2016

Die Note danach: 4.8
Immerhin: Milan Peschel brilliert als interner Ermittler und endlich fährt Dortmund ein bisschen runter. Nur ein bisschen, aber schon wird’s besser. So wirklich scheint jedoch das Gesetz der Zentrifugalkraft nicht zu funktionieren:
Doppelte Qualität (Tatort wird glaubwürdiger + grandioser Auftritt von der Dienstaufsichtsbehörde) = maximal dreimal mehr Freude!


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3 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Liebes Barometer

Ich weiss: "Der Eifer der Toren ist schlimmer denn der Zorn der Götter." Da Du ja nicht nur gegen den Diletanttismus im Tatort sondern auch den auf der ganzen Welt bekämpfst möchte ich Dich fragen: Hat Dein Kampf bereits Früchte getragen?

Barometer Redaktion hat gesagt…

In keinster Art und Weise. Leider bin ich gescheitert.

Micheal Benson hat gesagt…

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