11. Dezember 2016

Tatort: Dunkelfeld (Berlin)


In einem TV-Magazin habe ich Folgendes gelesen: „Seit das neue Berliner Team im Amt ist, stellt der Zuschauer sich die Frage: „Wie starb Gregor Maihack?“
Was??? Ich für mich stelle mir da eher die Frage: „Wer zum Teufel ist Gregor Maihack?“
Und überhaupt. Was genau ist eigentlich in diesen drei Folgen passiert? Ich hab keine Ahnung. Ich erinnere mich an eine durchgeknallte Kommissarin, die ihrer Familie nicht gerecht wird, weil sie lieber das Steilgehen in abgefuckten Berliner Clubs geniesst (wer soll es ihr verübeln) und an einen coolen Kommissaren, der beim Männerfick gefilmt wurde.
Vage dämmert mir, dass er neben den eigentlichen Fällen auch immer noch den Mörder eines Freundes sucht, und die Kommissarin an seiner Glaubwürdigkeit zweifelt. Ich musste im TV-Magazin also auch den zweiten Satz noch lesen, um zu erfahren, wer Gregor Maihack ist. „Endlich wird sich klären, wie der Partner von Kommissar Karow vor zwei Jahren ums Leben kam“.
Aha! Das Problem daran ist nur, dass mich das absolut nicht interessiert. Nicht mal ein Fünkchilein. Die Berliner Folgen sind so wirr und lahm, dass man sich wirklich fragen muss, ob Berlin mittlerweile komplett von Süddeutschland und der Schweiz besetzt ist.
Na, zumindest scheint, dass es in dieser finalen Episode nur noch um das eine Thema geht, und nicht auch noch nebenbei ein anderer Fall geklärt werden muss. Das könnte die Folge ein bisschen aufwerten. Aber ohne euch die Vorfreude nehmen zu wollen, prophezeie ich nun, dass Frau Ermittlerin ihrem Partner Karow erst wirklich glauben wird, wenn er schon deftig in Schwierigkeiten ist, sie ihn dann aber trotzdem irgendwie rausholen wird, aber somit wohl wieder ihre Familie im Stich lassen muss. Ich hoffe, es wird etwas raffinierter, befürchte aber das Gegenteil.

Erwartungs-Barometer: 4

Eine episodenübergreifende Story, die keinen Menschen interessiert, und Fälle an die man sich, vor lauter horizontaler Erzählweise, kaum noch erinnern kann. Das neue Konzept hat mich bisher auf ganzer Linie enttäuscht. Es ist zu hoffen, dass die angebliche Aufklärung der „Backstory“ heute wie eine Art Befreiung wirken wird. Für den Berliner Tatort, aber auch für das Barometer. Danach wäre eigentlich ein kompletter Neuanfang angebracht. Vielleicht mal mit richtig guten Drehbüchern und von mir aus gerne auch mit Ritter & Stark!

1 = Die Realität des Berliner Tatorts
6 = Das Potential des Berliner Tatorts

Die Note danach: 4.5
Immerhin.


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