Nun also gehen sie weiter, die Münchener TV-Krimi-Wochen.
Leider weiss ausgerechnet das Barometer, bekennender Münchner Tatort
Verfechter, nicht so recht, was es damit anfangen soll. 
Über den Polizeiruf 110 im Altenheim mag ich nicht mehr
gross schreiben. Weit weg von „besser als Tatort“. Für mich eine klare Sache: Teilweise okay, Chance jedoch vertan.
Aber selbst wenn ich jetzt nur auf den letzten Tatort
fokussiere, bin ich relativ ratlos. Da schreibt einer ein richtig geiles
Drehbuch, raffinierte Geschichte, die beiden Münchner Kommissare können
brillieren, aber anstatt dieses Niveau bis zum Ende durchzuziehen, löst der
Autor die Geschichte damit auf, dass einer der Kommissare die Mörderin deckt!
Der Hauptkommissar vertuscht einen Mord!!! Also Entschuldigung, wie schlecht
ist das denn? Stellt euch das doch mal vor?!?
Natürlich, dem Barometer wird immer wieder gesagt, dass
es solche Dinge doch nicht so pingelig genau nehmen soll, der Tatort sei doch
nur ein Film. Ich aber sehe das ganz anders. Es sind eben genau diese kleinen
Dinge, die eine Story glaubwürdig machen oder nicht. Natürlich, der beste
Tatort aller Zeiten (Im Schmerz geboren) war ein Märchen. Aber der war von A-Z
so gedacht. Es war Konzept und damit absolut stimmig. Der musste nicht
realistisch sein. Aber dieser letzte Tatort aus München war bis kurz vor Ende
auf authentischen Kriminalfall ausgelegt, endete danach jedoch mit einem
solchen Schwachsinn-Bullshit. Wahrscheinlich käme Batic sogar in den Knast
dafür, und ganz sicher würde er nie, nie, nie mehr in seinem Leben als Polizist
arbeiten.
Gut, im richtigen Leben hätte es Leute gegeben, die nun
zumindest die Möglichkeit gehabt hätten, die ganze Geschichte etwas setzen zu
lassen und erst in einem halben Jahr oder so den nächsten Fall aus München zu
terminieren. Die meisten Zuschauer/innen, wahrscheinlich auch das Barometer,
hätten nach so langer Zeit kaum mehr daran gedacht und hätten sich einfach auf
eine neue Folge aus München gefreut. So in etwa hätte man sich das beim
Bayrischen Rundfunk wahrscheinlich auch gedacht.
Was aber macht die Programmplanung des ersten deutschen
Fernsehens? Die dilettantischsten aller Dilettanten? Sie bringen die nächste
Folge aus München unmittelbar danach!
Wie dumm kann ein arbeitender Mensch eigentlich sein? Welch unglaubliches Fiasko! Man
lässt uns in der letzten Folge mit so was Absurdem zurück. Batic deckt einen
Mord, liegt halb tot im Krankenhaus und die Beziehung der zwei Kommissare liegt
in Brüchen.
Schnitt auf den nun kommenden Tatort:
Alles ist vergessen. Das Verbrechen von Batic ist kein
Thema mehr, die Verletzung von Batic ist kein Thema mehr und auch die Liebe zur
Mörderin ist absolut kein Thema mehr. Im Gegenteil, er hat jetzt plötzlich eine
neue Freundin und schmust sich mit dieser peinlich romantisch durch die Küche.
Ja, man könnte das ausblenden. Ja, man könnte nicht so pingelig sein. Ja, Ja,
Ja!
Ich kann es nicht. Diese Storyline war unter aller Sau. 
Und so wird es für mich sehr schwierig werden einen Zugang zu diesem Tatort zu finden. Ich werde es kaum hinkriegen diese ganze Sache zu
verdrängen, auch wenn der Tatort für sich wahrscheinlich ganz gut wäre.
Es geht um einen Casanova, der mit fünf verschiedenen
Frauen in die Kiste hüpft. Als eine davon stirbt, gehören er und die vier
Verbliebenden natürlich zu den Hauptverdächtigen.
Eine solche Story aus München klingt eigentlich ganz
vielversprechend... in einem halben Jahr oder so.
Erwartungs-Barometer: -
Unfassbar, wie
viele Positionen auf dieser Welt von Leuten besetzt sind, die ihrer Arbeit
absolut nicht mächtig sind. Schlimmer aber als bei dieser Programmplanung ist es
mittlerweile nicht mal mehr im Oval Office. Das Barometer sieht sich gezwungen
bei der ARD einige Amtsenthebungsverfahren einzuleiten! Wirklich unfuckingfassbar.
Okay, wem die übergeordnete Story, also das Tatort
übergreifende Gesamtbild egal ist, könnte gar mit einer typisch bavarischen 5
belohnt werden.
Das Barometer aber
müsste sich dafür erst die Erinnerung an den letzten Tatort wegsaufen. Gut, wer
weiss.
1 = Programmplanung der ARD 
6 = ... (weiss ich wirklich nicht mehr).
Die Note danach: 
Wie
geschrieben, vor zwei Wochen hat der Batic noch einen Mord gedeckt und jetzt verhaftet
er Frauen, die falsche Alibis verteilen und bumst nebenbei eine verheiratete Unbekannte.
Nein, darüber kann das Barometer schlicht nicht einfach so hinwegsehen.
Ansonsten hätte ich diesen Tatort tatsächlich ganz gut gefunden. Aber irgendwie
hab ich auch langsam eine Art Münchener Überdosis.
Falls dieser Blog nicht euren Vorstellungen entspricht,
könnt ihr ihn unter folgendem Link löschen:
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen