22. April 2018

Tatort: Alles was Sie sagen (Hamburg)


Kommissar Falke zum zweihundertdreiundvierzigsten im Zweitausendachtzehn. Und haltet euch fest, es geht irgendwie um einen Flüchtling.
Aber, und das klingt sehr vielversprechend, die Story wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt. Zwar keine neue Erfindung, aber durchaus einen Versuch wert im Tatort. Wäre doch wirklich eine feine Überraschung, wenn das Hamburger-Team endlich mal einen Hit landen würde.

Erwartungs-Barometer: 5


Die Note danach: 5.25
Ich bezweifle massiv, dass der Polizeichef von Lüneburg einfach mal so zwei Bundespolizisten verhören dürfte, ganz alleine und nach eigenem Gutdünken, aber wenn ich diese Absurdität mal ausblende, dann war das ein voller Erfolg!
Das erste richtig gute Drehbuch für dieses Team!
Und was mich besonders freut, neben Falke, den ich immer schon mochte, durfte nun auch endlich einmal Oberkommissarin Grosz mitspielen. Und sie tat es richtig gut.
Ende gut, alles gut.




15. April 2018

Tatort: Ich töte niemand (Nürnberg)


Jetzt auch noch ein Fremdenhass-Tatort aus Nürnberg. Und wieder soll er fantastisch sein. Sehr vielschichtig, einer der besten zu diesem Thema. Heisst es das nicht jedes Mal? Wir werden sehen.

Erwartungs-Barometer: Keine Ahnung


Die Note danach: 4
Der Spiegel hat diesen Tatort mit einer 9 von 10 bewertet und bringt somit einmal mehr den Beweis, dass deutsche Kritiker nicht mehr klar denken können, wenn es auf irgendeine Art und Weise um Fremdenhass oder Asylthemen geht. 
Dieser Tatort war genügend, mehr jedoch beim besten Willen nicht. Man kann es vielschichtig nennen, dieses Drehbuch, ich fand es eher wirr und unglaubwürdig.
PS: Ich weiss, das tut überhaupt nichts zur Sache, und das Barometer will auch wirklich nicht sexistisch sein, aber Kommissar Federer fährt Auto wie eine Frau.








8. April 2018

Tatort: Unter Kriegern (Frankfurt)


Ein ehrgeiziger Finanzhai fordert seiner Familie und dem Leben alles ab. 
Was fürs Barometer erst einmal nach sehr viel Klischee klingt, wird in den Vorabkritiken aber ziemlich bejubelt.
Ich gehe für einmal also mehr auf die Kritiken, als aufs Barometer-Gefühl. Das macht ja bekanntlich bereits Sommer-Pause.
Eine heutige Granate würde mich nämlich gleich doppelt freuen. 
1. Weil der Tatort aus Frankfurt lange zu den besten gehörte, und 2. weil uns früher der Brix auf der Bühne mit so vielen grandiosen Momenten beschenkte.
Bin gespannt.


Erwartungs-Barometer: 5

Die Note danach: 4
Der Verdächtige war eben noch Kommissar in Dortmund (gibt es eigentlich nur 12 Schauspieler in Deutschland?), der kleine Mörder Felix Voss heisst gleich wie der Kommissar aus Nürnberg, welcher diesen Sonntag ermitteln wird (gibt es eigentlich nur 12 Namen in Deutschland?), und die Familie kam mir halt doch etwas unglaubwürdig daher.
Zudem haben wir die „Falschaussage und Kinder als Täter“-Story nun langsam gesehen.
War ja erneut von der ersten Minute an klar wer es war. Gääähhhnn.
Ich muss definitiv wieder auf das Barometer-Gefühl hören, anstatt mich auf die famosen Deutschen Tatort-Kritiker zu verlassen, welche halt immer gerne gleich die grosse gesellschaftskritische Relevanz ausmachen. Das Barometer tickt da wesentlich simpler. Ein Tatort ist sehr gut, gut, okay, schlecht oder miserabel. Dieser Tatort fing wirklich mies an, wurde irgendwann fast gut und endete halt doch maximal okay. 





2. April 2018

Tatort: Zeit der Frösche (Mainz)


Vielleicht könnt ihr euch noch an den Heike Makatsch Tatort aus Freiburg erinnern. War damals als einmaliges Special gedacht. Und ja, der war sehr special, special schlecht nämlich.
Selbstverständlich aber wollte man Heike unbedingt behalten, die ARD steht offensichtlich auf „grosse“ Namen, die im Tatort ermitteln.
Da es aber zwischenzeitlich ein anderes Team in der Schwarzwaldregion gibt, ein auch nicht viel besseres ganz nebenbei erwähnt, wurde sie nun kurzerhand nach Mainz verlegt.
Wird aber kaum was ändern. Denn das Problem war ja nicht Freiburg, sondern das miserable Drehbuch. Und ehrlich gesagt auch die Heike selber.
Kann mir also kaum vorstellen, dass dieser Tatort nun dank einem simplen Städte-Tausch viel besser werden wird.
In einer Altkleidersammlung wird ein Kapuzenpulli voller Blut gefunden. Während der Kripo-Boss ein Teenie-Serienmörder vermutet, glaubt Heike, dass der Pulli dem 13-jährigen Jungen gehört, der ihre kleine Tochter hütet. Uiuiui, das wäre ja ein verrückter Zufall aber auch.

Erwartungs-Barometer: 3


Die Note danach: 3
Ach nein aber auch. Am Ende war es dann doch nicht der Sohn ihrer Cousine. Was für eine unfassbare Überraschung. Wer hätte das gedacht? Zum Glück hat Heike schon am Anfang des Tatorts eine Falschaussage entlarvt, sonst wären wir am Ende niiiieeee darauf gekommen, dass es eben doch nicht der Autist aus ihrer eigenen Familie war.
Also sind das eigentlich Drehbücher für 3-jährige, oder ist der/die Durchschnitts-Zuschauer/in mittlerweile dermassen belämmert?
Wenn die Autoren wirklich mal mutig gewesen wären, dann hätte der Junge die ganze letzte Geschichte erfunden. Das wäre mal ein Ende gewesen. Der kleine kranke Bub bringt sie tatsächlich um, ist aber so clever, dass er eine ergreifende Falschaussage-Story erfindet und seinen Kollegen damit in den Knast bringt, nur damit er selber davon kommt. Das wäre mal ein mutiger Ansatz. Aber nein, man setzt lieber auf die herkömmliche Langeweile, auf 100% Vorhersehbarkeit und verkackt einen weiteren Tatort aufs Übelste. Boah, war der schlecht.