2. Juni 2018

Tatort: Freies Land (München)


Über 12 Millionen haben sich letzten Sonntag in Deutschland den Münster Tatort angesehen. Die bisher beste Quote in diesem Jahr. Geschlagen wird sie im 2018 mit grösster Wahrscheinlichkeit nur von den Fussball-WM-Spielen mit teutonischer Beteiligung. Das ganze Land also liebt Thiel und Boerne noch immer.
Aber schockierenderweise jubelt und frohlockt nicht nur die breite Masse, nein im Gegenteil, auch seriöse Kritikerinnen und Kritiker lobpreisen dieses miserable Stück bedingungslos, wie die Bewertung im Tagi zeigt.




Meine Fresse. Mittlerweile ist die Diskrepanz zwischen meiner Vorstellung, wie ein Tatort sein sollte und der Vorstellung aller andern Zuschauer offenbar grösser und böser als ein Allosaurus.
Natürlich könnte das Barometer jetzt wieder über all die Leute herziehen und proleten, dass die doch keine Ahnung und alle einen an der Waffel haben, aber spätestens wenn einem auf der Autobahn neben all den falsch fahrenden Autos auch nur noch die Rückseiten der Verkehrsschilder entgegen kommen, muss man sich vielleicht irgendwann mal eingestehen, dass man selber der Geisterfahrer sein könnte.

Woher also nehme ich mir das Recht, solchen Stuss zu kritisieren, wenn es die Allermeisten grandios finden?

Immerhin, es könnte nun vor der entgültigen Sommerpause doch noch zu einer relativ geschmeidigen Versöhnung kommen.
München, sowohl beim Publikum wie auch beim Barometer ein sehr beliebtes Team.
Dieses Mal zum Thema „Rechte Aussteiger bilden in einem Dorf eine Art eigenen Kleinstaat“.
Hmmm, ganz schwierig zu beurteilen.
Klingt eigentlich nach Desaster, aber das Team aus München war auf dem bayrischen Lande immer stark, und wenn sie in der Umsetzung nicht völlig überborden, liegt man damit mittlerweile ja nicht mehr weit von der Realität. Also auf den Sommer noch einmal ein freudig-positives Barometer-Denken!


Erwartungs-Barometer: 5


Die Note danach: 4
Zweifellos ist das graue Duo noch immer brillant, genau so, wie eigentlich alle Schauspieler im Münchener Tatort, und auch die Inszenierung kommt auf gewohnt hohem bavarischen Niveau daher.
Aber selbst all das konnte das erschreckend schwache Drehbuch irgendwie auch nicht retten. Und so endet eine Saison, die ich voller Optimismus angegangen bin, am Ende halt doch wieder mit vielen Enttäuschungen. 
Jetzt kommt der Sommer, die tatortfreie Zeit. Und auch wenn dem Barometer der Tatort in dieser Verfassung kaum fehlen wird, kann ich den grossen Fans unter euch trotzdem noch eine Überraschung* versprechen. Reserviert dafür den Sonntag 8. Juli 2018 !

(* Eine Überraschung kann sowohl positiv wie auch negativ sein.)









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