Milde war ich gestimmt letzten Sonntag, ihr habt es
gelesen. Weil es der letzte Tatort von Cenk Batu war, war ich gnädig in der
Bewertung. Und wurde mein Vertrauen von der ARD gewürdigt? In keiner Art und Weise.
Nun, diese Woche ist sowieso alles anders. Denn diese Woche wünschte ich mir
von ganzem Herzen, dass es der letzte Tatort aus Ludwigshafen wäre, und dieses
Mal gäbe es auch bei der letzten Folge weder mildernde Umstände, noch einen
Hauch von Gnade. Das Ludwigshafener Barometer zu schreiben fühlt sich ungefähr
so an, wie ein verkacktes Klo zu putzen. Es macht einfach keine Freude. Ich
kann mich an nichts, wirklich an absolut nichts erinnern, was ich an diesem
Tatort jemals gut gefunden hätte. Ok, dieses Mal gibt es zumindest ein paar
Dinge dazu zu schreiben. Die Idee zur Story wäre nämlich für einmal gar nicht so
schlecht. Aber ihr könnt sicher sein, dass selbst ein Funken an guter Geschichte
vom Regisseuren, vom Produzenten, oder spätestens von den unendlich hölzernen
Hobby-Schauspielern wieder total verkackt werden wird. Und womit wir ohne Umweg
wieder bei der Fäkalsprache landen. Wie Ayoma so schön sagen würde: „Simon,
dieses Barometer ist mir zu anal-banal“. Es tut mir auch wirklich leid, aber
was kann ich dafür, wenn die beim SWR jedes Mal von neuem eine solche Scheisse
produzieren? Heute also geht es darum, dass fünf junge Straftäter den Leiter
ihres Sozialprogrammes umbringen, aus der Anstalt fliehen und danach die
Kommissarin Lena Odenthal als Geisel nehmen. Mit ihr streifen sie planlos durch
den Wald und unter den angespannten Flüchtlingen brodelt es gewaltig. Wie
gesagt, eine vielversprechende Ausgangslage. Aber eben, was bringt eine gute
Idee, wenn das restliche Team in der uralten, verstaubten Formation (seit 1989)
bestehen bleibt? Richtig: Es bringt einen Scheissdreck! Und irgendwie hat man
das nun nach so langer Zeit wohl auch in der Führungsetage des SWR bemerkt. Die
Zuschauerzahlen sind zwar nach wie vor gut, aber da das Durchschnittsalter des
Zuschauers mittlerweile wohl bei über 92 Jahren liegt, musste eine Task Force
her, die den ganzen abgedrehten Schrott irgendwie an die Jungen von heute
bringen sollte. Im 22. Meeting dann, wixte ein Azubi die genialste Idee aller
Zeiten auf den Tisch. Haltet euch fest:  „Man
muss die Facebook & Twitter Generation über das Internet abholen“.
Sämtliche TV-Kreativ-Angestellten aus ganz Rheinland-Pfalz gaben Standing
Ovation und der 18jährige Kaffeekocher wurde von seinem 150 Euro Praktikum direkt
in die Geschäftsleitung der ARD befördert. Der Jüngste aller Zeiten, aber eine
solch bahnbrechende Idee, muss nun wirklich gebührend belohnt werden. Eine
polnische Edel-Nutte, die ihn auf Lebzeiten zu jeder gewünschten Zeit, an jedem
erdenklichen Ort anständig verwöhnt, gab es selbst verständlich oben drauf. Wie
man aber diesen Tatort mit dem Netz verknüpfen sollte, wusste eigentlich keiner
so genau. Also wird nun der Fall am Ende nicht ganz gelöst sein und so kann der
Zuschauer danach im Internet selber noch ein bisschen miträtseln und mitlösen.
Da jeder Zuschauer unter 80, bei dem der graue Star noch nicht im Endstadium
ist und der somit zumindest noch die Schattierungen der Darsteller erkennen
kann, spätestens nach 20 Minuten eingeschlafen wäre, versucht man sie
(zumindest die Jüngsten) nun also über die ganze Folge wach zu halten, mit der
Aussicht danach noch selber ermitteln zu können. Und was wünscht sich der
Jugendliche von heute mehr, als im Internet mit einem fetten Schleimsack und
einer endlangweiligen Lesbe ein altbackenes Cluedöchen zu spielen.  Ja, das ist der Traum unserer Facebook
Generation und Ludwigshafen  wird mit
einem Knall zum Tatort des neuen Jahrtausends. Ich für mich jedoch hoffe, dass man
als Mitspieler dermassen schlecht ermitteln kann, dass die Ödenthal für immer
in den Weiten der Ludwigshafener Wälder verschollen bleiben wird!
Erwartungs-Barometer: 2,5
Die Note danach: 2,5
Die Note danach: 2,5
Empfehlung: Egal
wie internet-trendy-jung-hip man sich gibt, Scheisse wird nie zu Gold. Scheisse
wird noch nicht einmal zu Holz oder zu halber Scheisse. Nein, Scheisse bleibt
Scheisse!
0 = ungefähr so viel
Erwartung wie von irgendeiner Scheisse!
6 = ungefähr so viel
Erwartung wie von… ach was weiss ich!
Falls ihr kein Interesse
mehr an diesem Barometer haben solltet, könnt ihr den Newsletter jederzeit
unter folgendem Link abbestellen:
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen