Ach
Dortmund, wie habe ich mich auf dich gefreut...
Über
Erwartungen und Enttäuschungen, was den Ruhrpott
angeht, habe ich ja bei der Dortmund - Premiere bereits ausführlich berichtet.
Und wie damals im Barometer befürchtet, ging die erste Folge tatsächlich deftig
in die Hosen. Nun, ein Jeder hat eine zweite
Chance verdient, sogar die Westfalen, und schlechter kann es ja kaum mehr
werden. Die Geschichte spielt dieses Mal im Problemviertel Nordstadt, also
quasi in Dortmunds Neukölln. Ziemlich düster und kaputt soll es werden. Eigentlich
genau das, was ich mir bei der ersten Folge bereits gewünscht hätte. Und somit befinde
ich mich heute wieder an exakt demselben Punkt, an dem ich bereits vor 6 Wochen
war. Es riecht nach einer Ausgangslage, die besser nicht sein könnte (für
meinen Geschmack). Ein geniales Konzept für den Dortmunder Tatort würde quasi fixfertig
auf dem Silbertablett bereit liegen, und ich wünschte mir so so sehr, dass es
einfach einer nehmen und verfilmen würde. Es wäre doch so simpel. Man müsste
das Leben nur laufen lassen. Eine einfache, bewegende und packende Geschichte
aus diesem zwar tragischen, aber eben auch äusserst spannenden Viertel. Es
braucht so wenig, um die Zuschauer mitzureissen. Einfach ehrlich und echt müsste
es sein. Aber ihr ahnt es, der WDR verkackt es erneut. Es ist ja
lobenswert, dass sie nach einer schlechten Folge nicht das ganze Konzept über
den Haufen schmeissen, aber dadurch erwartet uns wohl wieder eine
Klischeeorgie, die zu platzen droht, vor lauter konstruierten Geschichten. Ich kriege
echte Schmerzen, wenn ich daran denke, was in Dortmund für ein unglaubliches
Potential verpulvert wird. (Warum schmerzt das eigentlich keinen dort oben?)
Vielleicht will man einfach auch zu viel. „Mein Revier“ scheint, wie
erwähnt, wieder komplett überladen. Das Drehbuch explodiert vor dramatischen
Themen. Armut, Ausbeutung, Strich, Drogenhandel, Bulgaren-Mafia, zu hohe
Mieten, frustrierter Kiez-Polizist mit Frau, die den Prostituierten hilft,
Ladenbesitzer, der durch dreht, ein Mord, der direkt vor Baby-Kommissarin`s
Haustüre geschieht. Und als ob das alles nicht genug wäre, kommen ja eben auch
noch die ganzen Nebengeschichten der 400 Hauptfiguren hinzu. Haltet euch fest. Die
Faxen von Hauptkommissar Faber (Dr. House, Monk oder wen auch immer er
darstellen soll) mit all seinen Psychoproblemen sind ja programmiert und werden
sicher nochmals ordentlich ausgebaut, Kommissarin Bönisch kriegt einen arbeitslosen
Mann und einen kiffenden Sohn zur Seite und tröstet sich logischerweise gleich mit
einem Callboy, und die zwei Kinder-Kommissare aus der 21 Jump Street sind
ja bekanntlich heftig mit sich selber beschäftigt. Auch da wird man sicher
noch die eine oder andere Ausdehnung rein gebaut haben. Ist ja auch ne Knaller Story-Sideline.
Aber wie das alles in die 90 Minuten gepackt werden soll, ist mir ein absolutes
Rätsel. Tja, Dortmund hat es geschafft und wird uns folglich zeigen wie man es
macht. Ob gut oder nicht spielt ja dann eigentlich keine Rolle mehr. Hauptsache
alles drin.
Erwartungs-Barometer: 4
Die Note danach: 4,5
Die Note danach: 4,5
Es kommt, wie es kommen
musste. Dortmund hat von Anfang an den falschen Weg eingeschlagen und mit jeder
neunen Folge wird es schwieriger werden, da noch raus zu kommen!
0
= ungefähr so viel Erwartung wie von der Social-Media-Aktivität meiner
Blog-Leser!
6
= ungefähr so viel Erwartung wie von Suvi und Jenny‘s China Blog: http://catchingupwithtthechange.blogspot.ch/
Falls
der neue Barometer-Blog nicht euren Vorstellungen entspricht, könnt ihr ihn
unter diesem Link löschen:
1 Kommentar:
Um Klassen besser als die erste Folge. Eine 5
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