1. Januar 2013

Tatort: Scheinwelten (Köln)

Happy New Year… Und wieder war es nur ein Traum! Natürlich, München hatte brillante Momente und zeigte uns immer mal wieder, wie ein wirklich guter Tatort sein könnte. Aber er hatte doch auch wieder zu viele Aussetzer. Das nicht lustige Lustige hat dem Tatort gar nicht gut getan, und aus meiner Sicht war der, von Kritik und Publikum hoch gelobte Profiler nicht wirklich auf der Höhe. Wie befürchtet, fand ich diesen Strang eher unglaubwürdig und auch nicht sonderlich gut gespielt. Er riss einen aus einer sonst grossartigen Geschichte. Schade. Unter dem Strich kann man das Jahr 2012 (mit den letzten zwei Folgen als typische Beispiele) also so zusammenfassen: Frankfurt und München gehören aufs Podest, aber Kiel ist und bleibt momentan die Nummer Eins. Wenn ich Borowski jeweils nicht die obligate halbe Note abziehen müsste, für die teils peinlichst schlecht aufspielende Sibel Kekilli, hätte er immer mal wieder eine 6 gekriegt. So aber müssen wir akzeptieren, dass seit der Geburt des Barometers nach wie vor kein einziger Tatort gesendet wurde, der von A-Z funktionierte. Wir müssen weiter auf die perfekte Episode warten. Möglich wäre es und oft fehlt nicht sehr viel, das hat München eben wieder gezeigt.
Aber lassen wir das alte Jahr nun ruhen, und freuen uns aufs 2013. Es startet mit Köln. Köln wird nicht ganz auf Münchener Niveau mithalten können, und trotzdem bin ich positiver Dinge. Nach Jahren der Langeweile und nach Jahren im Zeichen des Laiendarstellers Klaus J. Berendt, konnte man in den letzten paar Kölner Folgen doch einen feinen Aufwärtstrend erkennen. Bei Scheinwelten scheint es in diesem Stile weiter zu gehen. Es geht um Scheinwelten aller Art. Der Schein mit falschen Papieren, Scheinehen, Ehepaare, bei denen vieles nur noch Schein ist, es geht um Geldschein und Geldscheine und um mehr Schein als Sein. Zudem rückt der sonst eher im Hinterhalt fungierende Staatsanwalt Wolfgang von Prinz in dieser Folge ziemlich ins Zentrum der Geschichte, da seine Frau eine Art Affäre mit dem Vater des Ermordeten hat. (Satz verstanden?) Nicht, dass ich die Figur des Staatsanwaltes sonderlich gut finde, aber jede Minute, in der er und somit nicht der Kommissar Ballauf zu sehen sein wird, ist für uns eine positive Minute. Und zu guter Letzt, sollte man auch die Optik eines Filmes nicht vergessen. Köln setzt immer ziemlich viel Wert auf einen guten Look. Wir stecken ja immer noch inmitten der Tatort-Feiertage. Vier Folgen in knapp zwei Wochen. Ohne dass ich die Folge aus Köln allzu schlecht machen möchte, aber sie ist in diesem Quartett wohl am unteren Ende anzusiedeln. Nicht weil sie so schlecht ist, sondern weil die Konkurrenz einfach etwas besser ist. 

Erwartungs-Barometer: 4,5
Die Note danach: 4,5  

Gemessen an Frankfurt und München, wird es schwierig für Köln. Gemessen am Tatort-Durchschnitt, werden wir jedoch einen guten Beitrag sehen. Ein unspektakulärer, aber sehenswerter Fall zum Start ins neue Jahr, auf dem sich weiter aufbauen lässt. Der Aufwärtstrend in Köln scheint scheinbar weiter anzuhalten. 

0 = ungefähr so viel Erwartung wie von den USA zu diesem Silvester.
6 = ungefähr so viel Erwartung wie von den USA zum nächsten September. 

Falls dieser Barometer-Blog nicht euren Vorstellungen entspricht, könnt ihr ihn unter folgendem Link löschen:

1 Kommentar:

Schreibtischtäter hat gesagt…

Vielleicht war's auch eine 5. Aber das ganze wurde doch eher durch den Titel als durch einen zwingenden Plot zusammengehalten. Prognose: Auch 2013 wird's keine perfekte Folge geben.

Kommentar veröffentlichen