Als ich neulich im Zug zur Arbeit fuhr, bekam ich ein
Gespräch zweier gesetzteren, wenn auch ziemlich eleganten Damen mit, welche im
Abteil neben mir sassen. Sie diskutierten lautstark und äusserst
leidenschaftlich über die Pflege und insbesondere über die Rasur ihrer Pudel.
Bis zu diesem Tage hatte ich ja keine Ahnung, welch Wissenschaft hinter sowas
steckt. Man muss sich zuerst entscheiden, ob man sein geliebtes Hündchen bei
einer Ausstellung in Modeschur zeigen will, oder ob man es, natürlich nur der
Freude des Tieres wegen, zwischendurch einfach mal bis auf die Knochen scheren
(blamieren) möchte. Falls man sich für die Modeschur entscheidet, ist es von
eminenter Wichtigkeit, dass der Pudel gut gebaut ist. Ansonsten kann selbst ein
Profi-Groomer (äusserst stolz wurde dieser Begriff mehrmals in perfektem
Solothurn-Englisch erwähnt) kaum was raus holen. Soviel habe ich kapiert. Etwas
schwieriger wurde für mich das Gespräch, als die eine der andern das
Buchsbaum-Prinzip erklärte. Klingt nach einer absoluten Traumfrisur, dieser
Buchsbaum und steht angeblich einem jeden dieser niedlichen Mäuschen. Ob klein
oder gross, ob kräftig oder eher dürr. Leider wurde das Gespräch zu diesem
Thema so fachfrauisch, dass ich mir die Ausdrücke nicht alle merken konnte. Im
Nachhinein ist es natürlich äusserst bedauernswert, dass ich keine Notizen
gemacht habe. Nur so könnte ich das jetzt auch absolut realitätsnah
weitergeben. Aber die Hauptpunkte sind mir geblieben. Genau wie bei jeder
andern Schur ist auch beim Buchsbaum-Prinzip ziemlich wichtig, dass der Hund
vor dem Scheren gut gebadet wurde. Es ist ja bekanntlich für die Scherköpfe
nicht sonderlich schonend, wenn sich im Fell Sand und Steinchen befinden. Und
apropos Fell. Darüber lässt sich einiges lernen. Zum Beispiel, dass das Fell
aus Unterwolle und Deckhaar besteht, und dass es ehrlicherwiese gar nicht
wirklich nötig wäre, den Hund zu scheren, aber er fühlt sich jeweils nach der
Rasur schon wesentlich behaglicher. Ja, das konnten beide kopfnickend bestätigen.
Es ist eine Art Befreiung für einen jeden der Pudel. Pudelwohl fühlt er sich
danach, gackerten und kicherten die Frauchen sich gegenseitig zu. Wohl einer
der Running-Gags an den rassigen Hunde-Shows. Und gerade als ich Einzelheiten
über die Wald-und-Wiesen Schur bekommen hätte, war unser Zug auch schon am
Ziel. Schade eigentlich, ich hätte gerne noch ein bisschen zugehört.
Nun fragt ihr euch bestimmt, wie um Himmels Willen ich
von dieser Geschichte nun einen Link zum Tatort machen will/kann? Was das
alles überhaupt mit dem Tatort zu tun haben soll? Ich muss euch enttäuschen:
Nichts! Absolut  NICHTS!!! Aber ich stelle euch die Gegenfrage. Was zum
Teufel soll dieser Tatort aus Ludwigshafen mit Tatort zu tun haben? Seht ihr,
absolut NICHTS!!! Und wenn Frau Ödenthal und Herr Flopper seit mehr als 20
Jahren Tatorte machen, die so gut wie nichts mit Tatort zu tun haben, kann ich
doch im Barometer auch über das Buchsbaum-Prinzip erzählen. So wie es
ausschaut, kann hier ja eh jeder machen was er will. Einfach mit dem
grossen Unterschied, dass mit diesem Schrott-Tatort die halbe Belegschaft des
SWR durchgefüttert wird, während ich für meine Pudel Story keinen Cent kriege.
Das Niveau jedoch ist bei beiden abgrundtief schlecht.
Dieses Mal geht es in den Zirkus? Ach, mal was ganz
neues. Hatten wir in der letzten Zeit zum Glück noch gar nicht. Nun, mit diesem
Traum von einem Gespann, wird sich auch der fröhlichste Clown in der Manege am
Ende eine Kugel in den Kopf jagen. Insofern könnte das Milieu schon seinen Reiz
haben. Aber bevor ich auch nur einen weiteren Satz darüber schreiben kann,
kommt mir auch schon wieder die Galle hoch. In Bezug auf das letzte Barometer
zu Ludwigshafen habe ich mir geschworen, dass ich in diesem Jahr sicher nicht
wieder nach Italien fahren werde. Nun ist gerade mal Mitte Februar und wir
müssen uns diese Autogrill Kacke schon wieder antun. 
Erwartungs-Barometer: 2
Die Note danach: Der gestandene Barometer-Leser sollte
eigentlich genügend sensibilisiert sein, dass er von mir nicht erwartet sowas
auch noch zu benoten.
Zumindest wissen nun auch die Leser, welche der
Barometer-Depressivität sehr skeptisch gegenüber stehen, wovon ich rede, wenn
ich die Dürre 2014 erwähne. Die 2-3 Pflänzchen, die dank Berlin aus dem Boden
schossen, sind spätestens nach dieser Folge wieder verrottet und langsam aber
sicher werden auch die letzten Trinkwasserreserven knapp. Uns droht der Tod durch
eine Tatort-Verdurstung oder durch die langweiligste Zirkusnummer aller Zeiten.
0 = Ein durchgestylter Pudel 
6 = Ein anständig zerzauster Strassenköder 
Falls dieser Barometer-Blog nicht euren Vorstellungen
entspricht, könnt ihr ihn unter folgendem Link löschen: 
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