Wie vor einer Woche erwähnt: Nach dem guten Münchener Tatort
befindet sich das Barometer nun bereits in einem Sommer-Sparmodus. Für die
restlichen Folgen bis zur Sommerpause lohnt es sich nicht mehr viel Aufwand zu
betreiben, obwohl es Köln ja eigentlich verdient hätte. Immerhin hat sich der
WDR bei den letzten zwei Folgen aus Köln ziemlich Mühe gegeben. Franziska war extraklasse,
und die Feuerteufel Mama auch relativ gut.
Das Problem ist nur, dass genau diese Qualität der letzten
zwei Folgen, die Chancen auf eine erneut gute Folge praktisch gegen Null sinken
lässt. Wir alle wissen mittlerweile, wie unglaublich schwierig es ist, ein
gutes Drehbuch zu schreiben. Zwei einigermaßen gute Scrips in Serie, so wie es
Köln gelungen ist, grenzen schon an ein kleines Wunder. Jedoch nun auch noch
ein drittes in Folge ist schlicht unmöglich. Und so brauche ich gar nicht erst
mit irgendwelchen Spekulationen und Vermutungen zu kommen, sondern kann mich
auf die Fakten verlassen. Mathematisch kann dieser Tatort nur schlecht werden.
Und das wird er auch. Jugendgewalt. U-Bahn-Prügler.
Hochaktuell. Ein Junge wird tot geschlagen, Kommissar Ballauf ist per Zufall!!!
auch vor Ort, versucht zu helfen, wird selber verkloppt und vor eine
einfahrende U-Bahn geschmissen. Was? Und danach löst er den Fall auf halb
legalem Weg!!!, weil er natürlich als Zeuge nicht ermittlungsberechtigt ist. Klar
wird das Thema sehr beklemmend sein, zu oft passieren genau solche Dinge,
überall, aber der Tatort wird trotzdem scheitern. Und zwar für einmal nicht nur
an dem Drehbuch, sondern vor allem auch an der schauspielerischen Leistung. Es
tut mir wirklich sehr leid, aber wie soll ein Klaus J. Behrendt eine solch
schwierige Geschichte authentisch spielen? Und obwohl angeblich ein
Prügel-Mädel ziemlich glaubwürdig daher kommen soll, bin ich absolut sicher,
dass auch die Prügel-Kids schauspielerisch nur schwer zu ertragen sein werden. 
Natürlich ist es unfair und völlig vermessen, den Schauspielern
die Hauptschuld für einen miesen Tatort zu geben. Oft ist ein Drehbuch so
schlecht, dass es auch die Darsteller nicht retten können. Oder der Regisseur
ist einfach nicht im Stande, die Schauspieler richtig zu führen und das Beste
aus ihnen rauszuholen. Aber hier? Wir haben ja den Vergleich zwischen Kommissar
Bär und Kommissar Ballauf seit Jahren. Und Ballauf als Hauptfigur, völlig
aufgebracht, weil er von einer U-Bahn überrollt wurde?  ...
„Manchmal gibt es eben Scheisstage“, sagen die Kommissare
gleich selber zum Schluss. 
Erwartungs-Barometer: 3,5
Die Note danach: 4,5
Besser als erwartet. Natürlich geht das Thema unter die Haut, aber die Story halt doch mit einigen Hängern und eben Ballauf...
Besser als erwartet. Natürlich geht das Thema unter die Haut, aber die Story halt doch mit einigen Hängern und eben Ballauf...
Köln würde besser einfach einmal pro Jahr eine
Franziska-Niveau-Folge raus lassen, anstatt nun gesellschaftskritisches Mittelmass
ab Fliessband zu liefern. 
Aber sehen wir doch diesen Tatort einfach als
Musterbeispiel, als eine Art Schulfernsehen zum Thema „Die Schwierigkeiten und Tücken
im Beruf des Schauspielers – Teil 1“. Ihr werdet staunen, was es da alles zu
beobachten gibt.
0 = Ballaufen
6 = Bären
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