Also
wenn ich so darüber nachdenke war das eigentlich ein unfassbar geiler Tatort-Herbst.
Der absolute Traum für jedes Barometer!
Die
Quoten-Geschichte mit dem Sommertermin, das Fussball-Jahrhundert-Debakel für
den Schweizer Tatort, arabische Prinzen, die mir ihr Geld nachschmeissen, die
zwei Standartkatastrophen aus Ludwigshafen und Konstanz, der beste Tatort aller
Zeiten, der gar kein Tatort war und zu guter Letzt träumte die Trude gar von
einer feinen Abschlussfolge aus Berlin. Freud und Leid so nahe beieinander. Glücklichstes
Glück, schmerzhaftester Schmerz, Träume, die in Erfüllung gingen und Träume,
die nie und nimmer wahr werden können. Der Herbst bot alles, wirklich alles,
was das Tatort-Herz begehrt. Man bin ich aufgewühlt!
Und
nun? Nun kommt Stuttgart. Stuttgart. Gut, Stuttgart ist okay. Stuttgart ist nicht
schlecht. Aber ein Barometer ernährt sich von höchsten Höhen und tiefsten
Tiefen. Schwarz oder Weiss! Das ist, was mich bewegt. Wie uninspirierend wirkt
da das mittelgrauste aller Graus? Es gibt nicht wirklich etwas gegen Stuttgart
zu sagen. Die Quoten sind okay, die Schauspieler sind okay, die Geschichten sind
mittlerweile auch okay, aber irgendwie interessiert mich Stuttgart einfach
nicht. Nicht die Stadt, nicht der Tatort, nicht solche Drehbücher. Kommissar
Lannert erschiesst einen Geiselnehmer. Aber anstatt den Helden auf einem Thron
über den Schlossplatz zu tragen, wird er vor Gericht gezerrt. Klingt okay. Aber
zu all diesem Polizistenstress wurde sein Kumpel ja von seiner Frau verlassen
und ertränkt sich nun in sehr viel Alkohol. Irgendwie auch noch okay. Weil das
alles aber natürlich nicht ganz reichen wird für 90 Minuten, kommt angeblich
noch irgendeine überinszenierte Wende. Typisch Stuttgarter Drehbuch. Kurz vor dem
Ende vermasseln sie es und ganz zum Schluss werden sich doch alle wieder lieb
haben. Die zwei Schmusebären-Kommissare sollen ja nicht zu verrucht daher
kommen. Das mag man nicht im Schwabenland.
Erwartungs-Barometer: 4,5
Der goldenste aller Tatort-Herbste
ist Geschichte. Eine Achterbahn, wie wir sie noch nie erlebt haben. Bestes Kino
und beschissenster Bodensee-Nebel. Alles so nahe beieinander. Die pure Freude
und der pure Hass. Nun aber, kommt Stuttgart. Nun kommt das Mittelmass zurück
in die Bude. Ist aber irgendwie auch okay. Irgendwann müssen wir auch wieder
etwas zur Ruhe kommen.
0 = Graues
Grau
6 = Schwarzes
Weiss
Die Note danach: 4
Bis zur Wende wie erwartet, die jedoch war nicht wie prophezeit überinszeniert, sondern unter aller Sau.
Bis zur Wende wie erwartet, die jedoch war nicht wie prophezeit überinszeniert, sondern unter aller Sau.
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