Noch immer ringe ich mit meiner Fassung, noch immer
beschäftigt mich nur eine Szene. Da packt der verfressene Hobby-Italo namens
Kopper seinen Zurli aus und pisst mitten auf den Tatort in Ludwigshafen. Selbst
die Autoren und die Regisseure wüssten also ganz genau, was mit dem
Odenthal-Tatort eigentlich zu tun wäre. Aber nein, lieber unterschrieb man für weitere
Jahre Bullshit aus der Pfalz. Zwei neue Folgen werden schon in diesem Jahr
gedreht. Spinnen die eigentlich alle? Der Spacko-Award scheint nach hinten los
zu gehen. Macht die Scheisse nur noch erfolgreicher!
Aber egal. Zum Glück hat
der SWR neben Ludwigshafen und Konstanz auch noch Stuttgart im Programm. Die haben
zwar mit ihrem Entführungsthriller das letzte Mal massiv über das Ziel
hinausgeschossen, aber im Grossen und Ganzen lässt sich bei Lannert und Bootz doch
eine positive Tendenz erkennen. Zumindest bis jetzt.
Dieser Fall wird heikel.
Bei einer Drogenrazzia werden in einem Laster 23 tote Flüchtlinge entdeckt.
Alle erstickt. Die Polizei muss sich massive Vorwürfe machen, da sie die
Möglichkeit gehabt hätten, den LKW früher zu öffnen. Das Wissen, dass er
vielleicht hätte Leben retten können macht Kommissar Lannert völlig fertig, und
er beginnt mit der Jagd auf den mutmasslichen Schlepper. 
Als der Autor vor 2 Jahren
angefangen hat dieses Drehbuch zu schreiben, konnte er kaum ahnen, welch
Realität er damit treffen wird. Schrecklich. Es wird also mit Sicherheit ein
happiger Abend. Ein solch aktuelles Thema, welches uns allen Nahe gehen wird.
Aber wenn ich nun unabhängig von dieser unendlichen Tragödie versuche, den
Tatort als Tatort zu erahnen, so frage ich mich, ob das reichen wird. Ich bin
ja immer extrem skeptisch bei solch dramatischen Geschichten und vermute, dass sich
Stuttgart vielleicht auch hier wieder etwas übernommen hat. Für privates
Geplänkel der Ermittler wird sicher keine Zeit bleiben, und der Fall sei
spannend inszeniert, aber funktioniert das auch? Kann man aus einer solchen
Katastrophe einen Krimi machen? Wir werden sehen.
Eine Randnotiz zu dem, der
Schlepperei verdächtigten, Drogengangster: Zur grossen Barometerfreude wird er
von meinem Toni gespielt. Nach Polizist in München, Gangster in Hamburg und Osterhasen-Kostümauftritt,
spielt er nun bereits zum sechsten Mal mit und so wie es ausschaut mit seiner
bisher grössten Tatort-Rolle. Bin sehr gespannt. Obwohl, für mich wird Toni
immer Toni bleiben!
Erwartungs-Barometer:
4.5 
Ein so deftiges
Thema, so aktuell getroffen, da fällt es immer äusserst schwer, kritische Worte
zu schreiben. Nach dem letzten Auftritt der Stuttgarter zweifle ich aber, ob sie
so was meistern können. Natürlich, ungenügend wird dieser Tatort bei weitem
nicht. Aber die Ansprüche sind hier halt doch etwas höher, als bei Kommissaren,
die verkatert auf den Tatort urinieren. Die Stuttgarter sind mit Abstand das
beste Team des Südwestdeutschen Rundfunks. Aber was heisst das schon?
1 = Sehr
schlecht
6 = Sehr
gut
Die Note danach: 5
Da habe ich nun Stuttgart doch etwas unterschätzt. Irgendwie haben die dieses sehr schwierige Thema, doch recht bemerkenswert umgesetzt. Mutig sich an ein solches Drama zu wagen, und umso eindrücklicher, wenn sie irgendwie den richtigen Ton treffen. Und so gar keine privaten Ermittler-Geschichten. Das tut den Beiden richtig gut. Also mir hat dieser Tatort gefallen, auch wenn die Geschichte zum Ende hin schon massiv an Glaubwürdigkeit einbüsste.
Da habe ich nun Stuttgart doch etwas unterschätzt. Irgendwie haben die dieses sehr schwierige Thema, doch recht bemerkenswert umgesetzt. Mutig sich an ein solches Drama zu wagen, und umso eindrücklicher, wenn sie irgendwie den richtigen Ton treffen. Und so gar keine privaten Ermittler-Geschichten. Das tut den Beiden richtig gut. Also mir hat dieser Tatort gefallen, auch wenn die Geschichte zum Ende hin schon massiv an Glaubwürdigkeit einbüsste.
Falls
dieser Barometer-Blog nicht euren Vorstellungen entspricht, könnt ihr ihn unter
folgendem Link löschen:
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen