22. Januar 2017

Tatort: Schock (Wien)


Ein leises Fünklein Hoffnung huscht am Horizont vorbei, eine Art Durchatmer für das Barometer.
Da die ARD es momentan schlicht nicht richten kann, liegen die ganzen Hoffnungen des Barometers nun halt auf dem ORF.
Zugegeben, die letzten Tatorte aus Wien waren keine Brüller, irgendwie scheinen auch die österreichischen Autoren etwas zu schwächeln, aber, und das gilt es immer wieder zu erwähnen, die Bibi und der Moritz enttäuschen einen nie. Selbst wenn die Story auch mal richtig abkackte, das Kommissaren-Team und ihre Dialoge waren das Eintrittsgeld noch immer wert.
Es ist jedoch äusserst schwierig einzuschätzen was uns nun erwarten wird. Ein vom Leben enttäuschter Generation Ypsiloner
entführt seine Eltern und droht in einem Youtube-Video sie umzubringen.
Dr. Bibi und Mr. Moritz ermitteln also für einmal nicht in einem geschehenen, sondern in einem bevorstehenden Mordfall.
Auf der einen Seite klingt das nach einer aussichtsreichen Ausgangslage, auf der andern jedoch sagt mir die Erfahrung, dass Tatort-Autoren allergrösste Mühe damit haben, junge Menschen und das Internet darzustellen. Daran ist bisher noch jeder Tatort gescheitert. Es eskaliert jeweils immer in peinlich dargestellten Millennial-Klischees und oft mit Fremdschäm-Homepages. Ob Wien das besser machen kann als alle andern? Ich wage es zu bezweifeln. Zumal ja auch die Tochter vom Eisner in diesem Alter ist, was durch das zusätzliche Konfliktpotential für den Tatort kaum förderlich sein kann.
Aber nach all den durchschnittlichen Folgen, kann ich meine negativen Vermutungen ohne Weiteres zur Seite schieben, und Dank den Kommissaren eine behutsame Euphorie in mir entfachen.

Erwartungs-Barometer: 4,75

Bibi und Moritz im Kampf mit der gestörten Generation Y.
Ich befürchte teil debakulöse Szenen, klammere mich aber an den Wiener Schmäh. Also huscht neben der Hoffnung auch ein leises Fünklein Vorfreude am Horizont vorbei.

1 = Tatort und Internet
6 = Tatort und Granteln

Die Note danach: 5
Das ist eben der grosse Unterschied. Die Österreicher schaffen auch aus einer eher mittelmässigen Geschichte einen guten Tatort zu machen. Dank diesem grossartigen Team! Gleiches Drehbuch in einer andern Stadt und es hätte nie für eine 5 gereicht.


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