Nun kommt er also doch noch. Der angeblich so
realistisch-brutale Terroristen-Tatort aus Dortmund, welcher Anfang 2017 wegen
dem Anschlag in Berlin verschoben wurde. 
Obwohl ja auch in der letzten Zeit Ähnliches passiert ist, wird
er jetzt trotzdem ausgestrahlt. So wie die Welt momentan tickt, könnte man ihn
ansonsten wahrscheinlich gar nie mehr zeigen. 
Ausgerechnet in Dortmund selber gab es diese Woche auch einen
Anschlag. Ganz böse Zungen behaupten ja, dass das mittlerweile aufgetauchte vierte
Bekennerschreiben von ein paar frustrierten Tatort-Fans kam, welche einfach die
Ausstrahlung erneut rauszögern wollten. Was völlig absurd wäre, da als Ersatz
ja jeweils Saarbrücken oder so herhalten muss. Zum guten Glück also blieb die
Katastrophe beim BVB grösstenteils aus. Natürlich in erster Linie wegen den
Betroffenen, aber auch ein klitzekleines bisschen, weil wir nun endlich die
langerwartete Folge sehen können.
Der Film schlägt angeblich ein hohes Tempo an und wird quasi in
Echtzeit erzählt. Klingt vielversprechend. Zumal das ja auch bedeuten würde,
dass die privaten Geschichten um Faber und Co. eher flach gehalten werden
müssen. Ist ja eigentlich genau das, was ich Dortmund schon seit Beginn rate. Auf
der andern Seite bin ich bekanntlich sehr skeptisch, wenn sich der Tatort an
den Dschihad wagt. Insofern...
Erwartungs-Barometer: 4.75
Viel Action, wenig
Privates. Echtzeit und nahe an der Realität. Zudem ein brillanter Schauspieler,
der endlich nicht mehr auf Psycho, sondern auf Ermittler machen darf. Klingt zwar
brutal, aber für einen Krimi sehr vielversprechend. Wenn da nur nicht unsere
schlechte Erfahrung mit dem heiligen Krieg im Tatort wäre.
1 = Böse Zungen
6 = Saure Zungen
Die Note danach: 4.5
Ein
spannender Tatort, keine Frage. Ohne Hintergrund-Geschichten sind die
Dortmunder wesentlich besser. Aber trotz schockierendem Schluss bin ich nicht
allzu mitgenommen.
Dass
die fantastischen Vier von der Mordkommission grad wieder alleine die
Ermittlungen gegen den vermeintlich ganzen IS Nordrhein-Westfallen aufnehmen,
kann man knapp noch ignorieren, dass jedoch selbst beim Dschihad und bei
islamistischen Attentaten am Ende nicht etwa eine Terrorzelle sondern ein deutscher
Pleitier als Big Boss und ein Deutsch-Türke als missbrauchter Spinner dahinter
stecken, ist an Peinlichkeit nicht mehr zu überbieten. Entweder wagt man sich
auf dieses Terrain, und dann muss halt sogar die ARD akzeptieren, dass es
tatsächlich auch kriminelle Leute aus dem arabischen Raum gibt, oder man lässt
es bleiben. Diese
unfassbar politische Korrektheit war schon in all den Flüchtlings-Tatorten kaum
zu ertragen, aber beim Dschihad?
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