23. April 2017

Tatort: Wehrlos (Wien)


Kennt ihr sie, diese völlig unbeschwerten Tage? Diese Tage an welchen man morgens aufwacht, und weiss, dass man völlig entspannt aufstehen kann. Alles ist erledigt, alles geklärt, es werden an diesem Tag nur Dinge kommen, die einem Freude bereiten. Man muss sich absolut keine unnötigen Gedanken machen. Das Leben ist einfach nur gut.
Genauso geht es mir mit dem Wiener Tatort!
So entspannt kann das Barometer den Sonntag selten angehen. Dialoge, Schauspieler, Wiener Schmäh, praktisch alles immer auf allerhöchstem Niveau. Und somit wird uns das einzige Problem der Österreicher einmal mehr kaum interessieren.
Ich meine damit die äusserst konstruierten Geschichten. Die sind teilweise schon hart an der Grenze. Gerade die letzte Folge, in welcher der Freund des Kommissars Tochter gar in eine Terrorgeschichte involviert zu sein schien, war eigentlich nur dank dem brillanten österreichischen Team ertragbar. Aber das musst du erst einmal hinkriegen. Schlechte Geschichten sehenswert umsetzen!
Dieses Mal wird intern ermittelt, das Opfer ist ein Polizeischulleiter. Bibi heuert undercover beim Institut an und wird mit purem Sexismus, mit Mobbing und mit tiefen Abgründen konfrontiert. Zudem muss sie auch noch den Moritz mit neuem Gschpusi ertragen. Was in jeder andern Stadt im totalen Fiasko enden würde, wird in Wien einmal mehr eine geschmeidige Kiste. Bibi, Moritz und alle andern werden sich im breitesten Wiener Dialekt durch diesen Tatort streiten und während halb Deutschland entnervt ausschalten wird, weil die Zuschauer das weder ertragen noch verstehen, wird es für das Barometer, wie erwähnt, eine äusserst entspannte Angelegenheit.

Erwartungs-Barometer: 5

Völlig unbeschwert verspreche ich euch eine Barometer-Fünf und hoffe insgeheim, dass Wien vielleicht gar mal wieder drüber liegen könnte. Wäre grandios, aber dafür scheint auch diese Story etwas zu konstruiert.

1 = Konstruierte Entspannung
6 = Entspannte Konstruktion

Die Note danach: 5
Und wieder argest konstruiert. Der Moritz weiss noch nicht einmal, dass der Sohn von seinem Polizisten-Freund gestorben ist. Und dass ich mich sogar in einem Wiener Tatort mal fremdschämen muss, hätte ich nun wirklich nicht erwartet. Aber während der kurzen Disco-Szene musste ich mich abdrehen, so übel war die.
Aber eben, bei Bibi und Moritz spielt das alles keine Rolle. Zu tief sind die Abgründe, zu gut sind die Zwei, zu brillant ist die Seele vom Wiener Tatort!


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