Kennt ihr sie, diese völlig unbeschwerten Tage? Diese Tage an
welchen man morgens aufwacht, und weiss, dass man völlig entspannt aufstehen
kann. Alles ist erledigt, alles geklärt, es werden an diesem Tag nur Dinge
kommen, die einem Freude bereiten. Man muss sich absolut keine unnötigen
Gedanken machen. Das Leben ist einfach nur gut.
Genauso geht es mir mit dem Wiener Tatort!
So entspannt kann das Barometer den Sonntag selten angehen. Dialoge,
Schauspieler, Wiener Schmäh, praktisch alles immer auf allerhöchstem Niveau.
Und somit wird uns das einzige Problem der Österreicher einmal mehr kaum
interessieren.
Ich meine damit die äusserst konstruierten Geschichten. Die sind
teilweise schon hart an der Grenze. Gerade die letzte Folge, in welcher der
Freund des Kommissars Tochter gar in eine Terrorgeschichte involviert zu sein
schien, war eigentlich nur dank dem brillanten österreichischen Team ertragbar.
Aber das musst du erst einmal hinkriegen. Schlechte Geschichten sehenswert
umsetzen!
Dieses Mal wird intern ermittelt, das Opfer ist ein
Polizeischulleiter. Bibi heuert undercover beim Institut an und wird mit purem
Sexismus, mit Mobbing und mit tiefen Abgründen konfrontiert. Zudem muss sie auch noch den Moritz mit neuem Gschpusi
ertragen. Was in jeder andern Stadt im totalen Fiasko enden würde, wird in Wien
einmal mehr eine geschmeidige Kiste. Bibi, Moritz und alle andern werden sich
im breitesten Wiener Dialekt durch diesen Tatort streiten und während halb
Deutschland entnervt ausschalten wird, weil die Zuschauer das weder ertragen
noch verstehen, wird es für das Barometer, wie erwähnt, eine äusserst
entspannte Angelegenheit.
Erwartungs-Barometer: 5
Völlig unbeschwert
verspreche ich euch eine Barometer-Fünf und hoffe insgeheim, dass Wien
vielleicht gar mal wieder drüber liegen könnte. Wäre grandios, aber dafür
scheint auch diese Story etwas zu konstruiert. 
1 = Konstruierte Entspannung
6 = Entspannte Konstruktion
Die Note danach: 5
Und
wieder argest konstruiert. Der Moritz weiss noch nicht einmal, dass der Sohn
von seinem Polizisten-Freund gestorben ist. Und dass ich mich sogar in einem
Wiener Tatort mal fremdschämen muss, hätte ich nun wirklich nicht erwartet. Aber
während der kurzen Disco-Szene musste ich mich abdrehen, so übel war die.
Aber
eben, bei Bibi und Moritz spielt das alles keine Rolle. Zu tief sind die
Abgründe, zu gut sind die Zwei, zu brillant ist die Seele vom Wiener Tatort!
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