- Aller guten Dinge sind drei! -
Zum guten Glück, für das neue Tatort-Team aus Dresden.
Wären nämlich aller guten Dinge nur zwei, wäre dieses Experiment aus dem Osten
für mich bereits gestorben. Die erste Folge im Milieu der Volksmusik fand ich
ganz ansprechend, teilweise richtig gut, aber die Nummer Zwei mit dem Obdachlosen-Chasperlitheater
war unter aller Sau. Für einen neu entwickelten Tatort wirklich der Supergau. 
Ein guter und ein miserabler Tatort also. Eigentlich ganz
interessante Kommissarinnen, aber ein Team, welches sich nicht entscheiden
konnte, ob es eher lustig oder eher ernst daherkommen soll. Vieles noch neu,
vieles noch ungeformt und nun kommt Folge Drei. Quasi die alles entscheidende
Folge Drei. Diese Folge wird uns zeigen, in welche Richtung Dresden reisen
wird. 
War der güldene Schlager-Einstieg ein purer
Sonntagstreffer? Oder war die desolate Penner-Chose ein einmaliger Aussetzer?
Mit Folge Drei werden wir einen ersten klaren Anhaltpunkt kriegen, auf welchem
Niveau sich Dresden zukünftig bewegen wird.
Als Barometer ist das Vorrausschauen unter diesen
Umständen natürlich schier unmöglich. Es gibt kaum etwas, woran man sich verlässlich
halten könnte. Aus zwei solch unterschiedlichen Krimis lassen sich eigentlich nur
ganz vage Schlüsse ziehen. Darum möchte ich jetzt erst einmal einen Experten
zitieren, welcher sich der Problematik angenommen hat.
„Also wenn man die
Gruppe genau anschaut und ein bisschen mit den Punkten rechnet, dann glaube
ich, dass man die Färöer Inseln schlagen muss, wenn man Gruppensieger werden
will“.
Alain Sutter, SRF Experte
Ja, Alain. Ich denke, da liegst du richtig. Wenn ich ein
bisschen rechne und die Situation so anschaue, dann glaube ich auch, dass
Dresden jetzt einfach einen rauslassen muss, wenn es in der Barometer-Rangliste
gegen oben klettern will. Absolut.
Diese Analyse ist zwar pfefferscharf, bringt mich aber
kaum weiter. Dass sie sollten, ist schon klar, aber ob sie es auch wirklich
tun, weiss ich natürlich noch immer nicht. 
Und auch die Kritiken für diese neue Folge scheinen
ambivalent. Von „gut“ bis „schlecht“ ist alles dabei. 
Ich bin ja nach wie vor der Meinung, dass ein neues Team
zwingend an der Tabellenspitze einsteigen müsste, da man mit all dem heutigen
Wissen und all der Qualität, die in Deutschland durchaus vorhanden wäre, quasi
von Feld Eins aus eine geniale Sache erschaffen kann. Das muss doch für jede
Autorin und für jeden Autoren das absolut Grösste sein! Das Allerbeste, was
einem passieren kann. Da musst du doch deinen letzten kreativen Tropfen rauspressen,
deine ganze Seele auf den Tisch kotzen und am Ende eine absolute Granate
erschaffen. Aber irgendwie macht es den Anschein, dass sich die Fernsehmacher
heutzutage gerne mit Mittelmass - oder gar noch weniger - zufrieden geben und
sich somit die meisten neuen Tatort-Teams irgendwo zwischen Langeweile und
Bullshit einpendeln.
Und je mehr ich mich nun mit diesem Tatort beschäftige,
desto klarer wird mir, dass das auch mit Dresden so geschehen wird. Nach
Volksmusik und Clochard macht man sich nun an die Youtube-Star Generation. Wir
alle wissen, dass beim Versuch sich an die Internet-Jugend zu wagen, noch ein
jeder Tatort gescheitert ist. Einen Mord live im Netz wird es geben, der
kleeene (von uns fast verprügelte) Ochsenknecht hält seine Fresse auch mal
wieder rein und gleichzeitig soll das alles auch noch mit einem Schuss Religion
angereichert werden. Ääähh?!? 
Greise Autoren, Gottes Prediger und Social Media-Kinder...
bisschen viel Fremdschäm-Potential auf einmal. Zudem wissen wir jetzt auch,
warum man bei der einen Kommissarin einen Problemsohn mit krassem Butterflymesser
eingebaut hat. Der wird in dieser Folge sicher seinen Auftritt kriegen. Einer
muss ja der planlosen Mama sagen, wie die neue Welt funktioniert. 
Irgendwie scheint die Richtung nun doch viel klarer, als
ich anfangs angenommen habe...
Erwartungs-Barometer: 3
Nach einer sehr
guten und einer dramatisch schlechten Folge, scheint sich der Tatort aus Dresden nun
entschieden zu haben: „Wir halten uns an Folge Zwei, machen es wie die meisten andern
und werden einfach nur peinlich.“ 
Hätte man doch
gscheiter auf den Alain hören sollen.
1 = Tatort und Youtube
6 = Tatort und Rentner
Die Note danach: 2 bis 5
Ui, die Bewertung ist ja wesentlich komplexer als gedacht. Auch im Tatort ist nicht immer alles nur gut oder schlecht.
Von unfassbar peinlichen Szenen, bis zu richtig packenden Momenten, war da irgendwie alles mit dabei. Von miserablen Darstellern, bis ganz grosses Schauspiel-Kino. Von lächerlichen Internet-Momenten, bis erstaunlich gut umgesetztem YouTube-Fernsehen.
Wir müssen auf die 4. Folge warten, um zu sehen, in welche Richtung es wirklich gehen wird.
Ui, die Bewertung ist ja wesentlich komplexer als gedacht. Auch im Tatort ist nicht immer alles nur gut oder schlecht.
Von unfassbar peinlichen Szenen, bis zu richtig packenden Momenten, war da irgendwie alles mit dabei. Von miserablen Darstellern, bis ganz grosses Schauspiel-Kino. Von lächerlichen Internet-Momenten, bis erstaunlich gut umgesetztem YouTube-Fernsehen.
Wir müssen auf die 4. Folge warten, um zu sehen, in welche Richtung es wirklich gehen wird.
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