21. April 2013

Tatort: Trautes Heim (Köln)


Nachdem Köln erschreckenderweise über Jahre fast nur Schlechtes produziert hat, konnten sie sich in der letzten Zeit mit ein paar relativ guten Folgen irgendwo im oberen Mittelfeld einpendeln.
Aber während sich der genügsame Zuschauer damit abspeisen mag, so fordert das Barometer selbstverständlich mehr. Ich finde es zwar lobenswert, dass die Kölner nicht mehr ungenügend sind, aber das ist noch lange kein Grund, es sich nun auf diesem Level gemütlich zu machen. Wir wollen mehr! Und wenn ich den Beschrieb dieser Folge lese, so müsste ich eigentlich sehr optimistisch gen TV-Abend gucken.
Bei der Entführung eines Achtjährigen, wird ein Zu-Hilfe-Eilender kaltblütig überfahren. „Eine abgründige Tragödie aus dem ganz normalen Mittelschichtsmilieu, ausgelöst durch ganz normalen Neid und pure Missgunst.“, wird geschrieben.
Exakt die Art, wie ich Filme mag. Und ganz früher, noch vor der Riesenkrise am Rhein, da war das genau die Stärke von Köln. Die gehörten mit solch einfachen Geschichten aus dem kölschen Kiezleben, zu den besten in Deutschland. Und es wäre natürlich extrem erfreulich, wenn sie irgendwann mal wieder dorthin kommen würden. Aber in dieser Folge wird wohl leider eine gute Ausgangslage verschenkt. Es riecht mal wieder nach viel Gerede und seit ich irgendwann bemerkt habe, wie schlecht der Klaus J. Behrendt eigentlich wirklich ist, kann ich diese Tatsache einfach nicht mehr ausblenden. Ich weiss, das ist mein Problem, und das soll euch den Abend sicher nicht versauen, aber ich kann ihm fast nicht mehr zusehen. Natürlich tragen die Drehbücher und die Regisseure eigentlich die Hauptverantwortung. Dass die ihm auch immer noch diese Weichspüler-Weibergschichten anhängen mussten, furchtbar. Das war früher nicht, und darum ist er damals auch noch nicht allzu negativ aufgefallen. Für einmal hänge ich dem Barometer-Eintrag eines der Promo-Fotos an. Alleine auf diesem Bild, alleine auf diesem einzelnen Frame, ist nicht zu übersehen, wie schlecht er spielt. Klar, auch Dietmar Bär ist hier nicht extrem gut getroffen, aber studiert mal diesen Gesichtsausdruck. Bei Bär sehe ich, dass was passiert, dass hier was im Gange ist und bei Behrendt sieht man nichts. Höchstens die Frage, wo ich hier eigentlich bin, oder was ich hier eigentlich mache. Und achtet euch mal auf die Körperspannung. Der eine erwartet jeden Moment irgendwas, er hat seine Sinne geschärft, ist bereit, der andere hängt wie ein Schluffi vor der Kamera.
Klar, das ist mal wieder in der zugespitzten Barometer –Ausdrucksweise, und ich will niemandem zu nahe treten, aber unter dem Strich ist es ein Ausschnitt aus dieser Folge und ein Ausblick auf diese Folge. Es ist ein offizielles Bild, welches jeder selber für sich beurteilen darf.

Erwartungs-Barometer: 4.5
Die Note danach: 4.5

Auf der einen Seite ist es lobenswert, dass sich Köln in den letzten Folgen zurück ins obere Mittelfeld gekämpft hat, aber auf der anderen, reicht uns das noch lange nicht. Jetzt ist gut mit Pause machen. Ab jetzt würden wir gerne weitere Fortschritte sehen. Diese Folge aber, wird sich noch einmal im Mittelmass versenden. Je nach Perspektive kann das nun positiv oder negativ ausgelegt werden.

0 = ungefähr so viel Erwartung wie von Alt.
6 = ungefähr so viel Erwartung wie von Jung.

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1 Kommentar:

ein Junger hat gesagt…

ich fand den Kölner klasse, überschaubare Charakteren, einfache Handlung, verblüffende Nebenhandlung, gute Schauspieler (bis auf das Entführer-Paar), nette Würstchenbude zum Schluss - Köln. Mir hat er gefallen, also deutlich näher bei Jung als bei Alt !!

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