9. März 2014

Tatort: Kopfgeld (Hamburg)

Til Schweiger! Nochmals werde ich mich sicher nicht so hinters Licht führen lassen. Nochmals werde ich nicht mehr auf so was reinfallen. Zumindest nehme ich mir das vor. Ich fand die erste Folge mit Til Schweiger gut. Ich fand vor allem ihn ganz gut. Aber nachdem mir ein großer Teil meiner Leserschaft und insbesondere der Kriminaltango, meine völlig ambivalente Wahrnehmung, was Schauspielkunst angeht vor Augen geführt haben, musste ich ganz ehrlich zugeben, dass Til vielleicht doch kein allzu vielseitiger Künstler ist. Ich war eventuell leicht verblendet, bin auf die Schweigersche Masche rein gefallen. Warum das ausgerechnet mir passiert ist, da ich doch der Glaubwürdigkeits-Fanatiker in Person bin, ist mir ein Rätsel. Vielleicht weil ich einfach gerne bisschen mit ihm abhängen würde. Als Best Buddys durch das Schanzenviertel ziehen. Oder vielleicht weil ich einfach gerne selber ein solch saucooler Typ wäre, wie der Til einer ist. Ein richtig harter Hund. Aber das hat ja mit dem Tatort nichts zu tun.
Und zu meiner Verteidigung muss ich erwähnen, dass ich irgendwie erwartet hätte, dass nach dem ersten hanseatischen Action-Furioso, welches er gezündet hat, die Geschichte nun doch auch etwas weiter entwickelt werden würde. Aber er und der NDR scheinen sich schon gar nicht erst die Mühe zu machen, auch nur einen Millimeter tiefer an Ebene zu gewinnen, als beim letzten Mal. 19 Tote soll es geben, soviel wie noch nie in einem Tatort. Ob das der richtige Ansatz ist um einen guten Tatort zu produzieren, muss wohl jeder für sich selber entscheiden.
Aber natürlich kann es sein, dass mich Schwieger wieder um den Finger wickeln wird. Natürlich wird es mir völlig egal sein, dass er nur diesen einen Typen spielen kann. (Ich will ihn in diesem Moment ja auch nicht als Hamlet sehen). Hamburg wird beben, Hamburg wird explodieren und Schweiger wird mit seinem Türken-Assi heldenhaft gegen das organisierte Verbrechen kämpfen. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. Es ist also sonnenklar, was uns erwarten wird. Til Schweiger, genau wie er mir gefällt. Ob jedoch dieses billig kopierte Hobby-Action-Buddy-Movie-Konzept wirklich zum Tatort passt, wage ich mit der zweiten Folge nun zumindest zu bezweifeln.

Erwartungs-Barometer: 4.5
Die Note danach: 4

Ja, ich fand den ersten mit Til Schweiger gut. Ich mochte den knallharten Action-Kommissar und bei all dem sozialen Elend, welches der Tatort sonst oft auf absurdeste Weise thematisiert, kam damals diese Boom-Bang-Boom-Folge genau richtig. Aber was du Tango schon damals gewusst hast, werde ich vielleicht an diesem Sonntagabend lernen. Wenn sich dieses Konzept nicht irgendwie weiter entwickeln wird, wird das eher nix. Nach 2-3 Folgen schon könnte es sich in dieser Art für den Tatort tot gelaufen haben. Mal sehen.
(Aber trotzdem würde ich gerne mit Til saufen gehen).

0 = Anspruch, Anspruch, Anspruch
6 = Action, Action, Action

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2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Ich glaube nicht, dass Til mit einem Cöceli-Trinker saufen gehen möchte....

Chris hat gesagt…

unterste Schublade Anonym, unterste...

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