19. April 2015

Tatort: Dicker als Wasser (Köln)


Ausgeruht, bestens gelaunt, topmotiviert. Ganz gross einfahren, mit einem Barometer der Extraklasse, welches nur noch vom aktuellen Tatort selber übertroffen werden kann. So mag ich es!
Aufdecken, unterhalten, gewinnen! Das Barometer ist zurück.
Ungefähr so habe ich mir das vorgestellt. Leider aber macht mir die Programmplanung der ARD einmal mehr einen Strich durch meine geniale Rechnung und bringt heute einen Kölner.

Köln?
Ja, Köln.
Aber Köln hatten wir doch eben.
Ist aber Köln.
Nicht Köln.
Doch, Köln.
Ja aber eben hatten wir doch Köln und vor dem eben, eben auch schon.
Trotzdem Köln.
Köln? Kann ich nicht glauben.
Doch Köln.
Schon wieder Köln.
Ja, Köln.
Also Köln kann ich mir wirklich nicht vorstellen.
Es ist aber Köln.
Warum Köln?
Ich hatte mal eine Taube.
Ja, sie war verletzt.
Was ist aus ihr geworden?
Er hat ihr den Kopf abgebissen. Er wollte dich abhärten.
Ok. Du hast Recht, es ist Köln.
Köln, Köln, Köln.

Köln ist der Tatort-Massenproduzent schlechthin. Der WDR produziert pro Jahr 3-4 Folgen mit dem Kommissarenduo Ballauf/Schenk und ist somit in der Quantität der absolute Spitzenreiter.
Und durch diese enorme Zahl an gesendeten Folgen ist es mittlerweile für das Barometer äusserst schwierig geworden, überhaupt was Neues über Köln zu schreiben. Es ist längstens alles gesagt, umso mehr, da sich mittlerweile auch die Geschichten kaum mehr unterscheiden lassen.

Die heutigen Barometer-Fakten zu Köln sind also eigentlich wie immer:

- Dietmar Bär ist und bleit das Highlight in Köln. Ihn mag ich einfach.

- Klaus J. Behrendt ist oder spielt den grössten Waschlappen in der Kommissaren-Riege. Ihn mag ich einfach nicht.

- Mindestens einer der beiden wird sich verlieben oder schiebt eine Lebenskrise. Und obwohl doch der Freddy eben noch am Tanzen war, trifft es schon wieder ihn. Dieses Mal, wird er selber Opfer eines Überfalls.

- Der Assistenzposten wird mal wieder neu besetzt. Und auch wie immer: ziemlich schlecht.

- Die Drehbücher waren früher richtig gut, ich mochte diese einfachen Nachbarsgeschichten, aber heute sind sie nicht mehr einfach nur einfach, sondern einfach nur noch langweilig und beliebig.

- Und Wurstbude am Ende oder keine Wurstbude am Ende my ass. Spielt eh alles keine Rolle mehr.

Eine junge Frau sucht und findet ihren Freund, einen Jazzclub-Besitzer. Er wurde ermordet. Die Verdächtigten sind sofort gefunden und es wird auch gar nie in eine andere Richtung ermittelt. Ein Jugendlicher, der aufs selbe Flitschje stand und sein leicht cholerischer Vater. Jazz, Blues, Hotelpianist, Vater, Sohn, Grosi, Nachbarin. Vielleicht kennt man sich, vielleicht auch nicht. Vielleicht wohnt ja auch eine in Ballaufs Zimmer, vielleicht auch nicht. Wie auch immer, Zimmer. Grosser Unterschied zu allen andern Kölner Folgen: Armin Rohde spielt mit. Er kriegt als gestörter Vater quasi eine One-Man-Show. Mehr als 10 Jahre nach seinem legendären Auftritt im Tatort „Bestien“ (Köln) kann man also in Nordrhein-Westfalen doch noch von etwas Außergewöhnlichem reden. Aber die gestörte One-Man-Show von Rohde hatten wir ja eben erst in Frankfurt. Also für uns Zuschauer wird nicht mal dieser Auftritt überraschend sein. Man kann einschalten, man kann nicht einschalten oder man kann einschlafen.

Erwartungs-Barometer: 4

Mein Tipp an die Verantwortlichen vom Kölner Tatort: Lieber das ganze Geld in einmal „Franziska“ pro Jahr, statt in 3-4 solche nichts bringende Banal-Werke stecken.
PS: Ihr versaut mir mein Barometer-Comeback, ihr anspruchslosen Penner!

0 = Quak!
6 = Qualität


Die Note danach: 3.5
„Noch was Kollegen.“
Lange Pause
„Die Männer sind bewaffnet!“
Aha? Männer die einen Geldtransporter überfallen sind bewaffnet? Egal. Er ist ein guter Junge. 
Hab ich an seinen Augen gesehen. So hat man also in den 60er-Jahren Krimis gemacht. Interessant.


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