Bevor ich mich jeweils
dem aktuellen Tatort widme, lasse ich für mich die letzte Folge immer kurz Revue
passieren. 
Was war das wieder für
eine Geschichte? Wenn etwas wegen Unglaubwürdigkeit explodieren könnte, dann
wäre die ganze Stadt Stuttgart nun flach gesprengt. Wirklich hanebüchen, dieses
Drehbuch. Übersät mit Logikhängern. Faszinierend daran ist jedoch, dass dieser
Tatort es irgendwie geschafft hat, die Spannung über den ganzen Film relativ
hochzuhalten, und dass sich die Schauspieler relativ gut durch diese absurde
Story kämpften. Insofern stürzte diese Folge nicht komplett ab und konnte sich
doch auf einer knappen 4.5 halten. 
Und erst nach diesem
Tatort fiel mir plötzlich auf, wie verwöhnt wir mittlerweile doch sind. Seit
der Sommerpause bewegt sich der Tatort in einer konstanten 5er-Region. Eine 4.5
fühlt sich bereits als eine Art Flop an. Schon verrückt. Früher war eine 5 was
Außergewöhnliches, in dieser Saison scheint dies jedoch der Standard zu sein. 
Was auf den ersten
Blick fantastisch klingen mag, ist jedoch für das Barometer Drama pur. Die 5 als
Mittelmass. Die 5 Sonntag für Sonntag. Keine Ausreisser nach oben, welche ich
vergöttern und bejubeln könnte, keine Desaster nach unten, welche ich zerreißen
und mit ungenügenden Noten überschütten könnte. Alles ist okay bis gut. Nicht
sehr gut, aber gut. Ich bin so satt, so vollgefressen von durchschnittlich
guten Folgen, dass ich mich über
relativ gute Folgen kaum mehr freuen mag. Ein Luxusproblem vom allerfeinsten,
aber tatsächlich ein Problem. Die 5 war früher etwas Besonderes, heute ist sie
nur noch öde. Die 5 ist quasi die neue 4.5! Eine dramatische Entwicklung.
Noch nie also habe ich
mich so sehr auf eine Folge aus Konstanz gefreut wie heute. Der Grützen-Trupp vom Bodensee wird mich mit
einem Furz ins Gesicht aus der 5er Lethargie blasen und uns einmal mehr eine
Kotzfolge präsentieren, die es sich nicht mal mehr lohnt zu beschimpfen. Und
wenn ich dieses Thema nur schon lese. Ein Mord im Obdachlosen-Treff namens Côte d’Azur.
Das Laientheater Hochrhein-Bodensee macht auf Penner. Himmelarschundzwirn, das
muss mal wieder eine Katastrophe werden. Seit die in Konstanz wissen, dass sie
eh Ende 2016 in Rente gehen, hat das ganze Personal der Kreativabteilung des
SWR von 2,7% Einsatz auf 1,2% runtergefahren. Anders lässt sich ein solcher
Mist kaum erklären. Ach macht das Freude, mal wieder richtig raus lassen zu
können. Verpisst euch endlich ihr Nullen
aus Konstanz! So muss doch ein Barometer klingen. Da fliesst endlich wieder
anständig Blut durch meine Tatort-Adern. Ja
verpisst euch ihr Nullen. Huuauuauauauauua.... Adieu!
Jetzt aber hab ich
dummerwiese noch kurz in die Kritiken rein geschaut. Verdammt, die sind gut,
die klingen fast wieder nach einer 5! Angeblich mit richtig raffinierten
Dialogen. Bodensee? Das kann doch gar nicht sein. Ich bin doch schon so voll gefressen.
Erwartungs-Barometer: 3.5 (Ein Barometer lässt sich nicht beeinflussen).
Also falls sich jetzt tatsächlich auch noch der
Tatort aus Konstanz in dieser Note-5-Liga bewegen sollte, dann schwindet die
Daseinsberechtigung des Barometers wirklich rapide. Aber das kann ich erst
glauben, wenn ich es gesehen habe. Scheint mir momentan noch völlig
unglaubwürdig. Fast so flach wie die Stadt Stuttgart.
0 = Alles zwischen 4.5 und 5
6 = Alles unter 3.5 und alles über 5
Die Note danach: 3.5
Im Spiegel 8 von 10 Punkten, im Tagi 4 von 5 Sternen... also ich weiss nicht. Vielleicht ist die Tatort-Durchschnittsqualität gar nicht eine 5 geworden, sondern der Anspruch der Leute einfach gesunken. Unter dem Strich hat Konstanz jedoch auch mich nicht enttäuscht. Die liefern barometerzuverlässig ihren Müll ab.
Im Spiegel 8 von 10 Punkten, im Tagi 4 von 5 Sternen... also ich weiss nicht. Vielleicht ist die Tatort-Durchschnittsqualität gar nicht eine 5 geworden, sondern der Anspruch der Leute einfach gesunken. Unter dem Strich hat Konstanz jedoch auch mich nicht enttäuscht. Die liefern barometerzuverlässig ihren Müll ab.
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