22. November 2015

Tatort: Spielverderber (Hannover)


Eigentlich war für diesen und den nächsten Sonntag eine Hamburger Doppelfolge geplant. Til Schweiger bereits in sämtlichen Medien und das Barometer war geschrieben. Nun hat sich die ARD aber entschieden, diese zwei Folgen, aufgrund der Terroranschläge in Paris, auf das nächste Jahr zu verschieben. Diese Entscheidung kann und will ich nicht beurteilen. Normalerweise wird der Tatort ja gelobt, wenn er nahe an der Realität ist. Hier sei Til jedoch schlicht zu nahe dran. Insofern kann man das durchaus nachvollziehen, bei einem solch schrecklichen Ereignis.

Und so muss nun also auch das Barometer umdisponieren und sich mit einer neuen Folge aus Hannover auseinandersetzen. Nun gut. Die Geschichte klingt fürs Erste ziemlich simpel. Eine Frau wird erschlagen und als Täter wird ihr krankhaft eifersüchtiger Ehemann verdächtigt. Tja, nicht grad eine „durch die Decke“-Geschichte. Spannend könnte der Abend aber trotzdem werden, da sich das ganze Drama auf einem Militärflugplatz abspielen wird. Eine Welt, die wir so nicht wirklich kennen, und in die es sicher schwierig sein wird hineinzuschauen, auch für Madame Lindholm. Und genau da dürfte es für das schauspielerei-liebende Barometer äusserst interessant werden. Während ja die Kommissarin laut Drehbuch immer sehr selbstsicher und den andern Leuten überlegen auftreten muss, somit die Schauspielerin Maria Furtwängler eigentlich kaum gefordert ist und konsequent ihre kühle, überhebliche Art durchziehen kann, wird sie als Ermittlerin Lindholm in der Welt des Militärs wohl kaum was zu sagen haben. Auf einem Armeeflughafen fehlen ihr schlicht die Kompetenzen. Wenn der Regisseur also ein bisschen Mitgefühl mit dem Barometer hat, lässt er die Figur im Film für einmal deftig an ihre Grenzen kommen und somit könnte die Schauspielerin eindrücklich beweisen, dass sie eigentlich noch ganz andere Facetten in ihrem Repertoire hätte, als nur die kühle, unantastbare und überlegende Muder-Tante aus dem Norden. Es würde sowohl Maria Furtwängler, wie auch dem Tatort äusserst gut bekommen, wenn wir von ihr ein paar Seiten mehr zu sehen kriegen würden. Und so könnte eine eher langweilige und unspektakuläre Story in ihren Feinheiten doch zumindest noch ganz okay werden. Aber ob das reichen wird um den Krawall-Til gebührend zu vertreten? Ich weiss nicht.

Erwartungs-Barometer: 4.5
                      
Weit weg von Action, Schiessereien und von jeglichem Terrorismus werden wir eine uns völlig neue Welt kennen lernen. Zumindest soweit wie uns die Kommissarin rein bringen kann. Der Fall selber also wird nicht dramatisch überraschen können, jedoch das Setting und die Schauspieler vielleicht schon. Eigentlich eine sehr spannende Ausgangslage, mal sehen was Hannover daraus macht.

0 = Immer dieselben Facetten
6 = Mal ganz neue Facetten

Die Note danach: 4
Drei Tränchen und ein Kuss. Von wegen neue Frau Lindholm-Facetten. Und von wegen spannende Fliegerhorst-Welt. Ziemlich öder Sonntagabend, bis auf den Schluss natürlich. Der war ganz grosses Kino.   


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