Liebe Barometer-Leser
Das Tatort- Jahr 2012
startete ja dermassen erbärmlich, und so daneben wie gestern lag ich wohl noch nie
mit meinem Barometer. Diese zwei katastrophalen Folgen, mit denen uns die ARD
zu Jahresbeginn abgespeist hat (und es wird vorerst nicht besser!), zwingen
mich zum Umdenken. Ich bin zum Schluss gekommen, dass das Tatort-Barometer einer
längst überfälligen Revision unterzogen werden sollte. Quasi ein komplett neues
Bewertungssystem. 
Aufgrund der erstaunlich vielen
guten Folgen gegen Ende 2011, wurde ich viel zu weich. Ich liess mich naiv in
das Deutsche-TV-Durchschnitts-Gesülze einlullen und die oftmals guten TV-Kritiken
(notabene von Redaktoren, welch die Filme ja bereits gesehen haben), die ich
jeweils gelesen habe, schürten auch bei mir immer wieder viel zu hohe Erwartungen.
Aber dieser Kölner Tatort gestern, deckte die ganzen Schwächen meines Systems
gnadenlos auf. Während mein Anspruch eigentlich wäre, vor Scheisse zu warnen,
liess ich euch voll rein laufen. Aber nicht mit Absicht, ich habe mich selbst
belogen. Ballauf war schlecht wie immer (von wegen keine Liebelei) und die
Story, die wirklich beste Voraussetzungen für einen guten Tatort gehabt hätte,
verzettelte sich in dermassen absurden Strängen. Viele Logikhänger, auffallend
schlechte Dialoge und auch langweilige Schauspieler. Selbst kleinere Dinge, wie
Nebendarsteller, Statisten, Ausstattung usw. waren teilweise unter aller Sau. 
Natürlich, man darf auch
mal danebenliegen, aber die 0-100 % sind einfach zu viel Wischi Waschi. Für den
Anfang mag das ja gepasst haben, und es war praktisch um mich auch etwas hinter
den unklaren Prozentangaben verstecken zu können. Aber mein Anspruch muss sein,
wesentlich konkreter und kritischer zu werden. Ich finde das
Barometer sollte diesen Schritt nach vorne wagen und dafür käme der Leipziger
Tatort vom nächsten Sonntag gerade zum richtigen Zeitpunkt. Ich habe das
Barometer dazu zwar schon letzte Woche aufgesetzt, also bevor ich den gestrigen
aus Köln gesehen habe, aber da ich Leipzig sehr kritisch bewertet habe, wäre nun
der perfekte Zeitpunkt für mein neues, einfaches Bewertungssystem.
Leider fanden erste
Testpersonen, dass sie mit den Prozenten zufrieden waren und keine
Notwendigkeit sehen, konkreter zu werden bzw. das System fassbarer zu machen.
Nun also meine Frage an alle. 
Ich würde gerne die Schulnoten
einführen. Ich weiss, das klingt äusserst langweilig, aber es wäre wesentlich
aussagekräftiger als meine pussyhaften Prozente. Mit den Schulnoten müsste ich
ein klares Statement abgeben, welche Note ich vom nächsten Tatort erwarte. Ich
müsste klar entscheiden, ob ein Tatort genügend ist oder nicht. Und wenn ja,
wie gut er werden könnte, bzw. eben auch wie ungenügend. Nehmen wir als
Beispiel die zwei letzten Tatorte. Ich würde dem Ludwigshafener eine 2 geben
und dem Kölner eine 3,5. Also der Kölner war zwar schlecht, aber dadurch, dass
er doch einige gute Szenen und eigentlich eine gute Grundidee hatte, würde ich
sagen zwar knapp ungenügend, aber doch nicht so übel wie die grottenschlechte
Fleischgeschichte vor einer Woche. Natürlich, mit den Prozenten funktionierte
das auch, aber der Spielraum war quasi unendlich gross. Das Barometer würde
definitiv härter und die Töne würden schärfer werden als bisher.
Ich finde diese Erneuerung würde dem Barometer gut tun. Aber da ich ja nicht
(nur) zu meiner Befriedigung schreibe, sondern eigentlich auch für euch Leser,
möchte ich gerne von euch wissen, was ihr davon hält.
Vielen Dank für konkrete
Rückmeldungen!
Mit freundlichen Grüssen
Die Redaktion
Vielen Dank für die
Rückmeldungen. Der Tenor ist klar. Ab heute wird mit dem neuen System bewertet.
Der Schritt nach vorne wird gewagt. 
Einfacher, direkter und konkreter. Das Barometer ist quasi erwachsen
geworden… oder so.
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