13. Januar 2012

Neues Bewertungssystem



Liebe Barometer-Leser
Das Tatort- Jahr 2012 startete ja dermassen erbärmlich, und so daneben wie gestern lag ich wohl noch nie mit meinem Barometer. Diese zwei katastrophalen Folgen, mit denen uns die ARD zu Jahresbeginn abgespeist hat (und es wird vorerst nicht besser!), zwingen mich zum Umdenken. Ich bin zum Schluss gekommen, dass das Tatort-Barometer einer längst überfälligen Revision unterzogen werden sollte. Quasi ein komplett neues Bewertungssystem.
Aufgrund der erstaunlich vielen guten Folgen gegen Ende 2011, wurde ich viel zu weich. Ich liess mich naiv in das Deutsche-TV-Durchschnitts-Gesülze einlullen und die oftmals guten TV-Kritiken (notabene von Redaktoren, welch die Filme ja bereits gesehen haben), die ich jeweils gelesen habe, schürten auch bei mir immer wieder viel zu hohe Erwartungen. Aber dieser Kölner Tatort gestern, deckte die ganzen Schwächen meines Systems gnadenlos auf. Während mein Anspruch eigentlich wäre, vor Scheisse zu warnen, liess ich euch voll rein laufen. Aber nicht mit Absicht, ich habe mich selbst belogen. Ballauf war schlecht wie immer (von wegen keine Liebelei) und die Story, die wirklich beste Voraussetzungen für einen guten Tatort gehabt hätte, verzettelte sich in dermassen absurden Strängen. Viele Logikhänger, auffallend schlechte Dialoge und auch langweilige Schauspieler. Selbst kleinere Dinge, wie Nebendarsteller, Statisten, Ausstattung usw. waren teilweise unter aller Sau.
Natürlich, man darf auch mal danebenliegen, aber die 0-100 % sind einfach zu viel Wischi Waschi. Für den Anfang mag das ja gepasst haben, und es war praktisch um mich auch etwas hinter den unklaren Prozentangaben verstecken zu können. Aber mein Anspruch muss sein, wesentlich konkreter und kritischer zu werden. Ich finde das Barometer sollte diesen Schritt nach vorne wagen und dafür käme der Leipziger Tatort vom nächsten Sonntag gerade zum richtigen Zeitpunkt. Ich habe das Barometer dazu zwar schon letzte Woche aufgesetzt, also bevor ich den gestrigen aus Köln gesehen habe, aber da ich Leipzig sehr kritisch bewertet habe, wäre nun der perfekte Zeitpunkt für mein neues, einfaches Bewertungssystem.
Leider fanden erste Testpersonen, dass sie mit den Prozenten zufrieden waren und keine Notwendigkeit sehen, konkreter zu werden bzw. das System fassbarer zu machen. Nun also meine Frage an alle.
Ich würde gerne die Schulnoten einführen. Ich weiss, das klingt äusserst langweilig, aber es wäre wesentlich aussagekräftiger als meine pussyhaften Prozente. Mit den Schulnoten müsste ich ein klares Statement abgeben, welche Note ich vom nächsten Tatort erwarte. Ich müsste klar entscheiden, ob ein Tatort genügend ist oder nicht. Und wenn ja, wie gut er werden könnte, bzw. eben auch wie ungenügend. Nehmen wir als Beispiel die zwei letzten Tatorte. Ich würde dem Ludwigshafener eine 2 geben und dem Kölner eine 3,5. Also der Kölner war zwar schlecht, aber dadurch, dass er doch einige gute Szenen und eigentlich eine gute Grundidee hatte, würde ich sagen zwar knapp ungenügend, aber doch nicht so übel wie die grottenschlechte Fleischgeschichte vor einer Woche. Natürlich, mit den Prozenten funktionierte das auch, aber der Spielraum war quasi unendlich gross. Das Barometer würde definitiv härter und die Töne würden schärfer werden als bisher. Ich finde diese Erneuerung würde dem Barometer gut tun. Aber da ich ja nicht (nur) zu meiner Befriedigung schreibe, sondern eigentlich auch für euch Leser, möchte ich gerne von euch wissen, was ihr davon hält.
Vielen Dank für konkrete Rückmeldungen!
Mit freundlichen Grüssen
Die Redaktion


Vielen Dank für die Rückmeldungen. Der Tenor ist klar. Ab heute wird mit dem neuen System bewertet. Der Schritt nach vorne wird gewagt.  Einfacher, direkter und konkreter. Das Barometer ist quasi erwachsen geworden… oder so.

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