29. Januar 2012

Tatort: Schmuggler (Konstanz)



Montag 23. Januar 2012. Es regnet. Ein trister Herbsttag, mitten im Winter. Neun Jahre ist es nun her, dass ich den letzten Tatort aus Saarbrücken gesehen habe, neun lange Jahre um zu vergessen. Und mit einem Schlag ist es wieder da, dieses Gefühl. Dieses ganz üble Gefühl. Als ob mir jemand mit voller Wucht die Faust in meine Magengegend geschlagen hätte. Ich wusste gar nicht mehr, wie unglaublich dreckig er sich anfühlt, der Kater danach. Der Kater nach Saarbrücken. Diese Ohnmacht, diese Sprachlosigkeit, diese Fassungslosigkeit. Dieser Tatort war dermassen unter aller Sau, ich musste nach einer halben Stunde ausschalten um mich zu erholen. Nur so habe ich es geschafft, den Saarbrückner später noch zu Ende zu sehen. Was nützt da mein neues Bewertungssystem, wenn die im Saarland eine solche Scheisse produzieren. Ich hätte es doch wirklich besser wissen sollen. Von wegen gute Abschlussperformance und von wegen schade, dass man diese Zwei schon wieder entlässt. Ich hätte den Schnauzer nach 5 Minuten entlassen und sicher nicht erst nach 6 Folgen! Palu war ja geradezu Oscar reif gegenüber diesem Ensemble. Aber es lag ja nicht nur an den Laiendarstellern. Diese Regie, dieses unglaublich schlechte Drehbuch. Ein solch elender Schrott ist halt auch nicht hinter einer wackligen Kamera, hinter schnellen Schnitten und hinter lautem Rumgeschreie zu verstecken.
Warum ich das alles überhaupt schreibe? Was das alles mit dem morgigen Tatort zu tun haben soll? Leider viel, viel mehr, als uns recht sein kann. Denn es geht genau so traurig weiter. Anstatt uns endlich mal wieder mit einem Juwel zu beglücken, beschert uns die ARD morgen, nach nur 3 Monaten, schon wieder mit einem Tatort aus Konstanz. Und wie ihr aus meinem letztem Bodensee-Barometer noch wissen solltet, bin ich Konstanz gegenüber doch leicht kritisch ein eingestellt. (Sowohl der Stadt, wie auch dem Tatort). Wie damals geschrieben, ergibt eine gute Theater-Schauspielerin noch lange keinen guten Tatort. Kleiner Lichtblick. Wahrscheinlich wird diese Folge besser werden als die letzten aus Konstanz, da die Geschichte um korrupte Zollbeamte und einen toten Grenzwächter, eigentlich ganz viel versprechend klingt. Ich schätze es, wenn die Situation, die Lage einer Stadt genutzt wird. Aber auch dieses Drehbuch wird sich wohl wieder in abstrusen Wendungen verzetteln, und ich vermute, dass das Ende einmal mehr ziemlich unbefriedigend sein wird. Lustig klingt zwar, dass angeblich die Schweizer ziemlich veräppelt werden, aber wenn selbst ein total tatortverblendetes TV Magazin schreibt: „Lieber gar kein Humor, als solch gequälte Scherze“, dann kann man definitiv davon ausgehen, dass auch morgen das Krisen-Jahr 2012 nicht beendet sein wird.

Erwartungs-Barometer: 3,5
Die Note danach: 3
 
Empfehlung: Konstanz kann sich noch so Mühe geben, wirklich genügend werden die nie!

0 = ungefähr so viel Erwartung wie von den Canes gegen Burgdorf ohne Tom!
6 = ungefähr so viel Erwartung wie von den Canes gegen Burgdorf mit Tom!
© by S.Gerber

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