Ob es euch nun
interessiert oder nicht, für das heutige Barometer muss ich erst eine
Geschichte aus meinem Leben erzählen. Es gab eine Zeit, da war der Tatort quasi
Hausaufgabe. Da der Tatort das perfekte Beispiel für den Deutschen Fernsehfilm
ist, war es Pflicht für uns, jeden Sonntag einzuschalten. Am Montag wurde dann
jeweils darüber diskutiert bzw. sowohl Schauspiel wie auch Dramaturgie unter
die Lupe genommen. Und für einmal im Leben war ich ein regelrechter
Musterschüler. Es gab jedoch eine Ausnahme. Und zwar die Montage nach
Saarbrücken. Ich war während den 3 Jahren gezwungen 6 Tatorte aus Saarbrücken
zu sehen. Die Folgen waren dermassen schlecht, dass ich dazu absolut nichts
mehr zu sagen hatte. Mir fehlten die Worte! Noch heute wache ich manchmal
schweissgebadet auf, weil mir im Alptraum der Palu mit seinem Radl mal wieder
ein Bein oder eine Hand abtrennt. Ich habe definitiv ein
Saarbrücken-Tatort-Trauma und seit 2003 habe ich keinen einzigen mehr gesehen.
Natürlich habe ich mitbekommen, dass sich Palu mittlerweile aus lauter
Langeweile in die Saar gestürzt hat, endlich, aber ich sah absolut keinen
Grund, warum ich für das Saarland noch einmal 90 Minuten meines Lebens opfern
sollte. Dass morgen nun nach nur 6 Einsätzen bereits der letzte Tatort mit den
zwei neuen Ermittlern läuft, bestätigt mich in meinem Tun bzw. in meinem
Nicht-Tun nur noch mehr. 
Ihr seht, es ist mir also
fast nicht möglich, etwas Vernünftiges darüber zu schreiben. Ich habe absolut
keine Ahnung, wie der Tatort aus Saarbrücken heute daher kommt. Aber ich bin
mir der Verantwortung gegenüber meinen treuen Lesern natürlich bewusst. Ich
werde morgen nach 9 Jahren zum ersten Mal wieder einschalten und das Barometer
wäre kein Barometer, wenn ich nicht, auf Grund der gelesenen Artikel, eine
Prognose wagen würde. 
Nur ein paar Wochen nach
dem „Fall Kampusch“ im Hannover Tatort, geht es in diesem aus  Saarbrücken bereits wieder um entführte
Mädchen, die über längere Zeit verschwunden waren. Die Geschichte schreckt mich
schon mal ziemlich ab, und nach all den Enttäuschungen von früher, müsste ich
ja eigentlich 0 Erwartungen haben. Aber die Kritiken klingen nicht schlecht.
Die zwei Kommissare geben angeblich eine Top-Abschlussperformance, Kameramann
Wolf Siegelmann verspricht eigentlich sehr gute Bilder und die Geschichte soll
ziemlich spannend sein. Also irgendwie bin ich doch gespannt. Und falls auch
dieser wieder so schlecht sein sollte, dass ich montags gar nichts mehr dazu
sagen kann, weiss ich zumindest, dass beim nächsten aus dem Saarland bereits
alles wieder anders sein wird.
Erwartungs-Barometer: 4
Die Note danach: 3,5
Die Note danach: 3,5
Empfehlung: Es bricht mir das Herz, aber ich vermute,
dass der Saarbrückner der erste genügende Tatort in diesem Jahr sein wird. 
0 = ungefähr so viel
Erwartung wie vom Palu auf seinem platten Fahrrad!
6 = ungefähr so viel
Erwartung wie man von einem Tatort Kommissaren eigentlich erwarten können
sollte!
Falls ihr kein Interesse
mehr an diesem Barometer haben solltet, könnt ihr den Newsletter jederzeit
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