14. Oktober 2012

Tatort: Borowski und der freie Fall (Kiel)



Und schon wieder Kiel. Es scheint, als ob die im hohen Norden mittlerweile monatlich eine Tatort- Folge produzieren. Aber sind wir ehrlich, uns kann das nur recht sein, denn so haben wir die Garantie, dass wir in jedem Monat mindestens  einen guten Tatort zu sehen kriegen. Wie vor kurzem erwähnt, ist für mich Kiel im Moment die konstant beste Tatort-Reihe. Natürlich gibt es von den meisten Städten immer mal wieder eine gute Folge, aber Kiel serviert uns wirklich nur noch Gourmet- Krimis, und der morgige wird wohl wieder ein richtiger Festschmaus. Dieses Mahl hat sich der Drehbuchautor wieder was äusserst Cleveres einfallen lassen. Der Fall des Politikers Barschel, der 1987 in Genf tot in einem Hotelzimmer gefunden wurde, wird thematisiert und könnte so für den Zuschauer, durch die Prise Realität, für eine Portion Extraspannung sorgen. Ein Journalist, der damals angeblich Zeuge war, wird ermordet aufgefunden. Es geht also um diesen Mord von heute und um Fakten bzw. Verschwörungstheorien von damals. Wieder ein Experiment, wieder riskiert man in Kiel Einiges und wieder bin ich mir sicher, dass das absolut gelingen wird.
Was mich jedoch in den letzten Borowski-Folgen immer leicht störte, war Sibel Kekilli bzw. ihre Rolle als Hilfsscheriffin. Ich fand sie in „Gegen die Wand“ wirklich klasse, aber in der Tatortreihe hat sie ihren Platz noch nicht gefunden. Ich habe bis heute nicht raus gefunden, ob ihre Figur einfach schlecht geschrieben ist, oder ob sie unter dem Strich halt doch keine so gute Schauspielerin ist. Ok, bis jetzt war sie ja auch eher Beigemüse und musste sich durch irgendwelche Klischee-Internet-Hacker-Geschichten kämpfen oder wurde von einem Psycho-Pösteler gestalkt. So richtig entfalten konnte sie sich definitiv noch nicht. Morgen nun scheint sich das zu ändern. Ihre Rolle wurde ausgebaut, ihre Figur kriegt wesentlich mehr zu tun und sie wird sich richtig in diesen Fall reinhängen können. Dieser (freie) Fall wird also zur Reifeprüfung der Sibel Kekilli werden(was den Tatort angeht). Sie bekommt ihre grosse Chance, mich nun endlich auch als Kommissarin zu überzeugen (also nicht, dass sie sich auch nur eine Sekunde für meine Fürze interessieren sollte, aber ich bin nun mal der, der das Barometer schreibt). Gnadenlos wird sich also zeigen, ob sie es schafft, ihre ausgebaute Rolle mit einer spannenden Figur zu füllen, oder ob sie weiterhin ein bisschen planlos durch das Kieler Hafenbecken schwimmen wird. Klar, das alles ist nur ein fieser Barometer-Nebenstrang, weil es sonst kaum was zu kritisieren gibt. Aber so ist es halt. Wenn die Qualität konstant stimmt, steigen die Erwartungen. Klar ist aber auch, der Kieler Tatort wird einmal mehr richtig gut und über Live-Schaltungen in Talkshows lässt sich für einmal grosszügig hinweg sehen.

Erwartungs-Barometer: 5,5 
Die Note danach: 5,5

Gute Folge aus Kiel = weisser Schimmel.
Aber diese Folge wird wohl noch weisser als ein weisser Schimmel

0 = ungefähr so viel Erwartung wie von der morgigen Alternative auf ZDF!
6 = ungefähr so viel Erwartung wie vom morgigen „Autor&Regie“-Duett!

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