Verschont mich doch bitte endlich mit dem Stuttgarter
Tatort. Natürlich, für den Zuschauer gibt es mit Konstanz, Saarbrücken,
Ludwigshafen usw. sicher auch noch schlechtere, aber für einen Barometer-Autor
ist Stuttgart die Pest. Nicht annähernd gut genug, um ein spannendes Barometer
zu schreiben, aber eben auch nicht schlecht genug um einen anständigen
Komplettverriss zu publizieren. Der Stuttgarter Tatort ist ein
unbedeutendes Lüftchen von Nichts. Bereits am Montagabend werdet ihr gar nicht
mehr wissen, worum es eigentlich gegangen ist. Ihr werdet vielleicht
noch wissen, dass er nicht grottenschlecht war, und ihr werdet vielleicht noch wissen,
dass er nicht wirklich gut war. Aber die Geschichte? Keine Ahnung. Macht mal
den Test. Wer von euch kann sich auch nur an eine Geschichte aus einem
Stuttgarter Tatort erinnern? Tja… Genau das meine ich mit „keine Ahnung“. Da
ist mir doch eine Entführung (incl. Ricola) in einem Postauto in die
Appenzeller Berge fast noch lieber. Auch wenn die Szene an Peinlichkeit nicht
mehr zu überbieten war, konnte man darüber zumindest heiss diskutieren, und ihr
werdet diese Geschichte auch in einem Jahr noch in euren Köpfen haben. Das kann
euch mit einem Stuttgarter nie und nimmer passieren. Weder im positiven noch im
negativen Sinne.
Ich brauche euch nur ein einziges Stichwort zu geben und
ihr werdet wissen, was ich damit meine: Ökoaktivist!
Also Entschuldigung. Mag ja sein, dass so was bei uns in
den 80er Jahren für Spannung gesorgt hätte, aber heute? Ok, in Stuttgart ist
das Thema sicher präsenter. Immerhin haben sich da vor nicht allzu langer Zeit fast
drei Generationen (40-90 jährige) komplett neu erfunden, haben sich die Haare
unter den Armen spriessen lassen, Pullover gestrickt, haben sich mit
Baumarkt-Kabelbinder an morsche Bäume gekettet und haben sich von
Polizeiwasserwerfern durch die Luft schleudern lassen. Das war vielleicht mal
ein Erlebnis. Jeder durfte mitmachen, jeder durfte nochmals die Sau rauslassen,
nochmals das Leben spüren, bevor es zurück in den Nachkinder-Ehealltag im
Reihenhäuschen oder gar ins Altersheim ging. Das mag ja süss gewesen sein.
Gebracht hat’s bekanntlich nix und so was nun in einen Tatort zu verpacken,
bringt noch weniger (obwohl das Drehbuch mit Stuttgart 21 natürlich nichts zu
tun haben wird). Dieser Fall spielt in der wesentlich spektakuläreren Freeclimber-Szene.
Buuhhhuuuuu. Wirklich krass. Die Story wird mir also das Gesicht lähmen, und da
mich die zwei Kommissare fast noch weniger interessieren, wird das wohl wieder
ein Stuttgarter, wie die Stuttgarter nun mal sind: Langweilig und ohne
jegliches Potential nach oben oder nach unten. Das einzig Positive daran, ich
werde am Montagabend schon wieder vergessen haben, um was es in diesem Tatort eigentlich
ging.
Erwartungs-Barometer:  < 4
Die Note danach: 3,5
Die Note danach: 3,5
Als Film wird es für eine 4 reichen und darum würde es
ja in einer Empfehlung eigentlich auch gehen. Aber aus Tatortbarometer-Gesamtsituation-Übersicht
wird die Wahrheit eher tiefer liegen.
0 = ungefähr so viel
Erwartung wie von der Tipp-Zuverlässigkeit PFK Niva!
6 = ungefähr so viel
Erwartung wie von der schrecklich harten Zeit, wenn R.S. in den USA arbeiten
muss!
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1 Kommentar:
Unerträglich arrogante Schreibe. Wer würde so was lesen wollen bevor er den Film gesehen hat? Blasiert, besserwisserisch, kurz: Ein unbedeutendes Lüftchen von Nichts. Note: 3
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