21. Oktober 2012

Tatort: Tote Erde (Stuttgart)



Verschont mich doch bitte endlich mit dem Stuttgarter Tatort. Natürlich, für den Zuschauer gibt es mit Konstanz, Saarbrücken, Ludwigshafen usw. sicher auch noch schlechtere, aber für einen Barometer-Autor ist Stuttgart die Pest. Nicht annähernd gut genug, um ein spannendes Barometer zu schreiben, aber eben auch nicht schlecht genug um einen anständigen Komplettverriss zu publizieren. Der Stuttgarter Tatort ist ein unbedeutendes Lüftchen von Nichts. Bereits am Montagabend werdet ihr gar nicht mehr wissen, worum es eigentlich gegangen ist. Ihr werdet vielleicht noch wissen, dass er nicht grottenschlecht war, und ihr werdet vielleicht noch wissen, dass er nicht wirklich gut war. Aber die Geschichte? Keine Ahnung. Macht mal den Test. Wer von euch kann sich auch nur an eine Geschichte aus einem Stuttgarter Tatort erinnern? Tja… Genau das meine ich mit „keine Ahnung“. Da ist mir doch eine Entführung (incl. Ricola) in einem Postauto in die Appenzeller Berge fast noch lieber. Auch wenn die Szene an Peinlichkeit nicht mehr zu überbieten war, konnte man darüber zumindest heiss diskutieren, und ihr werdet diese Geschichte auch in einem Jahr noch in euren Köpfen haben. Das kann euch mit einem Stuttgarter nie und nimmer passieren. Weder im positiven noch im negativen Sinne.
Ich brauche euch nur ein einziges Stichwort zu geben und ihr werdet wissen, was ich damit meine: Ökoaktivist!
Also Entschuldigung. Mag ja sein, dass so was bei uns in den 80er Jahren für Spannung gesorgt hätte, aber heute? Ok, in Stuttgart ist das Thema sicher präsenter. Immerhin haben sich da vor nicht allzu langer Zeit fast drei Generationen (40-90 jährige) komplett neu erfunden, haben sich die Haare unter den Armen spriessen lassen, Pullover gestrickt, haben sich mit Baumarkt-Kabelbinder an morsche Bäume gekettet und haben sich von Polizeiwasserwerfern durch die Luft schleudern lassen. Das war vielleicht mal ein Erlebnis. Jeder durfte mitmachen, jeder durfte nochmals die Sau rauslassen, nochmals das Leben spüren, bevor es zurück in den Nachkinder-Ehealltag im Reihenhäuschen oder gar ins Altersheim ging. Das mag ja süss gewesen sein. Gebracht hat’s bekanntlich nix und so was nun in einen Tatort zu verpacken, bringt noch weniger (obwohl das Drehbuch mit Stuttgart 21 natürlich nichts zu tun haben wird). Dieser Fall spielt in der wesentlich spektakuläreren Freeclimber-Szene. Buuhhhuuuuu. Wirklich krass. Die Story wird mir also das Gesicht lähmen, und da mich die zwei Kommissare fast noch weniger interessieren, wird das wohl wieder ein Stuttgarter, wie die Stuttgarter nun mal sind: Langweilig und ohne jegliches Potential nach oben oder nach unten. Das einzig Positive daran, ich werde am Montagabend schon wieder vergessen haben, um was es in diesem Tatort eigentlich ging.


Erwartungs-Barometer:  < 4
Die Note danach: 3,5

 
Als Film wird es für eine 4 reichen und darum würde es ja in einer Empfehlung eigentlich auch gehen. Aber aus Tatortbarometer-Gesamtsituation-Übersicht wird die Wahrheit eher tiefer liegen.

0 = ungefähr so viel Erwartung wie von der Tipp-Zuverlässigkeit PFK Niva!
6 = ungefähr so viel Erwartung wie von der schrecklich harten Zeit, wenn R.S. in den USA arbeiten muss!

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1 Kommentar:

Schreibtischtäter hat gesagt…

Unerträglich arrogante Schreibe. Wer würde so was lesen wollen bevor er den Film gesehen hat? Blasiert, besserwisserisch, kurz: Ein unbedeutendes Lüftchen von Nichts. Note: 3

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