22. Dezember 2012

Studie Furtwängler - Ein Zwischenbericht



Resultat:
Maria Furtwängler ist keine gute Schauspielerin. 

Erläuterung:
Maria Furtwängler ist eine äusserst clevere Schauspielerin, da sie ihr ziemlich beschränktes Spektrum extrem gut auszunützen weiss. Die erhabene und arrogante Ermittlerin spielt sie hervorragend, aber an allem, was auch nur ein bisschen aus diesem Schema fällt, scheitert sie leider kläglich. Sobald Emotionen oder gar ein Ausraster ins Spiel kommen, ist sie überfordert und driftet schnell in die Unglaubwürdigkeit. Das war insbesondere in der zweiten Folge immer wieder deutlich zu erkennen. Klar, ihre Rolle darf im Film sicher keine Emotionen zeigen, aber sie macht es sich viel zu einfach. Denn nur wenn eine Figur laut Drehbuch keine Emotionen zeigen soll, bedeutet das doch nicht, dass sie einfach ohne Emotionen spielen kann. Um eine Figur glaubhaft ohne Emotionen zu spielen, braucht es eben unendlich viele Emotionen. Und das kann sie nicht, sie bleibt immer die kühle Blonde aus dem Norden. Sie spielt immer nur auf dieser ersten Ebene. Auf eine zweite oder gar eine dritte kommt sie nie. Dabei geht es doch eben genau darum in der hohen Kunst der Schauspielerei.
Ein Beispiel: Wenn ein Schauspieler aus irgendeinem Grund spielen muss, dass er schlecht spielt, kann er doch nicht einfach schlecht spielen. Nein, er muss unendlich gut spielen, um zu spielen, dass er schlecht spielt. Oder wenn ein Schauspieler eine Figur ohne Energie darstellen soll, dann braucht der eine unheimliche Energie, um schlaff zu wirken, aber trotzdem unendlich präsent zu sein. Der kann nicht einfach schlaff sein und ohne Energie spielen, das funktioniert nicht. Das würde kein Zuschauer glauben oder interessieren. Das unterscheidet eben den schlechten von einem guten Schauspieler, und daran scheitert meiner Meinung nach die Maria Furtwängler. Sie bedient zwar eine Schiene, und das macht sie sehr gut, aber jede Abweichung davon entlarvt sie als nicht sehr talentiert. Klar, Schauspielerei ist auch eine äusserst subjektive Sache, und dies ist ein simples Zwischenergebnis einer komplett belanglosen Studie, die eigentlich nur entsteht, weil ich zu viel Zeit im Zug verbringe, aber es gibt sie nun halt mal. Ich bin gespannt auf Weiteres aus Hannover und lasse mich natürlich noch so gerne positiv überraschen. Unter dem Strich spielt es sowieso keine Rolle, da Maria Furtwängler ja zu 90% das spielt, was sie kann. Und das ist gut und absolut legitim so, aber es macht sie nicht zu einer guten Schauspielerin, nur zu einer cleveren.

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