Während die meisten Leute in aller Ruhe ihre Festtage
geniessen, herrscht für das Barometer absoluter Hochbetrieb! Nicht weniger als
vier Erstausstrahlungen gilt es in den nächsten zwölf Tagen zu studieren und zu
bewerten. Mein erstes Gefühl sagt mir, dass das vier sehr grosse Folgen werden
könnten. Vielleicht also war die Tatort-Flaute der letzten Monate einfach nur
Konzept der ARD, damit das zu zündende Feuerwerk zum Jahreswechsel nur noch
grösser explodieren kann. 
Vier sehenswerte Tatorte über die Feiertage! Halleluja! 
Geniesst das, wer weiss, wie lange uns das Erste danach
wieder mit irgendwelchem Sondermüll abspeisen werden wird. 
Und auch wenn die Kadenz für den Zuschauer etwas stressig
werden könnte, lohnt es sich sicher alle vier zu sehen. Das Barometer wird euch
selbstverständlich für jede einzelne Folge einen Grund liefern, warum ihr
unbedingt einschalten solltet. Unser Feiertags-Spektakel beginnt mit Frankfurt
und es beginnt äusserst tragisch. Am Neujahrsmorgen liegt eine Leiche auf der
Strasse. Alle aus dem Viertel haben die Frau gekannt, und alle erzählen ihre eigene
Version, wann sie sie zum letzten Mal gesehen haben. Ein geniales Konzept für
eine traurige Geschichte über Alkoholiker, verlorene Seelen und Leute von der
Strasse. Sehr schwierig, so was glaubwürdig zu inszenieren, aber wenn ich an
die letzten Folgen aus Frankfurt denke, glaube ich, dass sie das schaffen
werden. Eine solch leise Inszenierung tut dem Tatort aus Frankfurt sehr gut,
und die zwei Hauptkommissare können ihr grosses Talent perfekt unter Beweis
stellen. 
Wie ihr kürzlich aus dem Barometer erfahren konntet, hat
die Hauptdarstellerin nach nur fünf Folgen gekündigt (ihre letzte ist bereits
abgedreht und folgt im Frühling 2013). Meine Theorie habe ich ja ausführlich
erläutert. Irgendwelche Dilettanten, die zwar keine Ahnung vom Filmemachen haben,
jedoch entscheiden können, wie man Filme macht, haben einfach nicht kapiert,
dass Joachim Król und Nina Kunzendorf so unterschiedliche Charaktere haben,
dass das alleine längstens reichen würde, um ein großartiges Ermittlerduo zu
kreieren. So hat man aber die Figur Conny Mey in ihren Cowboy-Klamotten rum
stolzieren lassen, wie eine billige Nutte aus dem Frankfurter Bahnhofsviertel.
Nur, sie ist einfach eine zu gute Schauspielerin, um sich wegen paar Laien in
der Chefetage dermassen lächerlich zu machen. Denn für einen Grossteil der
Zuschauer sieht es unter dem Strich so aus, als ob sie völlig übertrieben
spielen würde, auch wenn sie überhaupt nichts dafür kann. Wenn, dann müsste man
den Regisseur oder eben den Verantwortlichen für diese absurd überzeichnete
Figur im Fummel auf die Strasse schicken, aber sicher nicht sie. Klar, ihre
Rolle war von Anfang an so angelegt, aber es wäre überhaupt nicht nötig
gewesen. Im Gegenteil. Diese Figur, ist der grosse Schwachpunkt der neuen
Frankfurt-Tatorte. Und selbst für den Ritterschlag eines jeden Deutschen
Filmschauspielers (eine Hauptrolle im Tatort), konnte sie diese Schmach nicht
mehr länger ertragen und kündigte, wie erwähnt, ihren Job bereits wieder.
Offiziell ist sie übrigens ausgestiegen weil sie vom Erfolg ihrer Figur
überrumpelt wurde... ??!!?? Genau. Erfolg, ist wirklich das Letzte, was ein
Schauspieler will. Also Erfolg. Nein, sicher nicht. Doch nicht die
Schauspieler. Also ich kenne keinen Einzigen, der gerne Erfolg haben würde. 
Schade nur, dass es nun so aussieht, als ob in dieser
Folge diese Comicfigur doch leicht entschärft wurde. Es könnte also in die
richtige Richtung gehen. Vielleicht haben die nun doch endlich einen Regisseur
engagiert, der sich vorher auch schon mal einen Film angesehen hat. Oder die
Drehbuchautoren haben sich einfach mal die Zeit genommen, ein bisschen in
diesem Barometer zu stöbern und somit raus gefunden, dass die Eigenart der
Beiden längstens reichen würde, um ein spannendes und gegensätzliches Duo zu
erschaffen, ganz ohne lächerliche Tussi-Klamotten. Tja, ich habe es immer schon
gesagt, aber leider ist es nun zu spät. Geniessen wir also die letzten zwei
Folgen, in denen sie noch mitspielt und hoffen, dass es danach vielleicht noch
besser werden wird. Król jedenfalls bleibt uns erhalten, und das ist schon mal
sehr gut!
Erwartungs-Barometer: 5
Die Note danach: 5
Die Note danach: 5
Frankfurt setzt zum Auftakt die Latte ziemlich hoch. Mal
sehen, ob die andern drei Folgen da noch mithalten können! Mögen die
Tatort-Festspiele beginnen!
0 = ungefähr so viel Erwartung wie von Bern zum heiligen
Abend.
6 = ungefähr so viel Erwartung wie von Johnny Trouble zum
heiligen Abend.
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1 Kommentar:
Ein guter Tatort. Den man allerdings morgen schon wieder vergessen hat.
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