Während
draussen, in der Kälte, die frische Pferdescheisse noch immer vor sich hindampft,
möchte ich hier drinnen, im Barometer, auf mein Versprechen zurück kommen. 
„Ludwigshafen
ist und bleibt ein typisches Beispiel, wie man einen Tatort mal für mal
verkacken kann. (Es geht auch anders rum, das werden wir zum Glück sehr bald
erfahren)“...
Ich löse
auf. Kurz und knapp:
Die
Leiden des Barometers sind vorbei. Meine Depression in weiter Ferne. Kiel wird
mir einmal mehr beweisen, dass meine Ansprüche nicht völlig aus der Luft
gegriffen sind. So kann ein Tatort sein. So muss ein Tatort sein.
Natürlich
wird die Kekilli noch immer völlig planlos durch den Tatort irren (eine
Fehlinszenierung, welche ich übrigens nicht verstehen kann, da ich sie für sehr
talentiert halte und sie mittlerweile selbst in Hollywood relativ gefragt ist),
und natürlich würde das Thema „Crystal Meth in Deutschland“ bei jedem andern
Tatort eine Note im tiefen ungenügenden Bereich nach sich ziehen. Wir alle
wissen mittlerweile, dass der Tatort am Versuch sich mit aktuellen gesellschaftlichen
Problemen auseinanderzusetzen, immer wieder kläglich scheitert und oft in
klischeegeschwängerten Exzessen ausartet. Kiel jedoch wird zeigen, dass man durchaus
auch solch schwierige Aufgaben meistern kann. Und Kiel meistert noch ganz
anderes. Es wird in diesem Tatort angeblich vielmehr
um die Droge selber, als um einen Kriminalfall gehen. Auch das eigentlich ein sicherer
Tatort-Killer. Nicht so in Kiel. Und Kiel wird auch beweisen, dass bei einer
guten Inszenierung und bei einem sehr guten Cast (sogar mit Schweizer
Beteiligung), eine nach wie vor ziemlich deplatziert wirkende Kommissarin gar
nicht gross auffallen wird, weil der Rest des Filmes richtig gut ist. Punkt.
Erwartungs-Barometer: 5.5
Seht her, ihr andern Teams. Es
müsste nicht mal auf diesem hohen Niveau sein. Aber versucht doch zumindest
annähernd an die Qualität von Kiel heran zu kommen. Selbst aus
tatortungeeigneten Themen, mit (zu)vielen Rückblenden, ziemlich überzeichnet, und sogar ohne
allzu spannende Mordgeschichte, machen die sehr ansprechendes Kino! So viel
Ehrgeiz muss doch sein. Es gibt doch nichts Geileres als ein richtig gutes
Produkt gemacht zu haben! Kein Perfektes, auch dieses wird kein Meisterwerk,
aber ein, den Umständen entsprechend, richtig Gutes! Seht her, seht her, ihr
Tatortmacher! 
0 = Viel
zu tiefer Anspruch
6 = Ansprechender
Anspruch
Die Note danach: 5.5
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