22. Oktober 2017

Tatort: Zurück ins Licht (Bremen)


Was waren die letzten Wochen für eine Achterbahnfahrt der Tatort-Gefühle. Enttäuschte Erwartungen, unerwartete Freuden, vom Pessimismus zum Optimismus, ein Auf und Ab wie lange nicht mehr. Nach diesem Sturm unser aller Emotionen, kommt ein Tatort aus Bremen gerade richtig.
Bremen befindet sich weit weg von bipolarem Fernsehmachen. Weder ist zu erwarten, dass sie uns mit einer Hammerfolge den Verstand wegpusten, noch müssen wir uns vor einem TV-Desaster à la Odenthal fürchten. Wie gesagt, perfekt für den momentanen Gemütszustand des Barometers. Es braucht dringend mal wieder eine Folge um die Psyche ein bisschen zu entspannen. Es braucht eine Folge wie diese.
Ein toter Pharmahändler, seine Witwe, eine charismatische Mitarbeiterin des Pharmahändlers, das neue BKA-Gschpusi und Kommissar Stedefreund mittendrin. Klingt nach Hahn im Korb, klingt ein bisschen soapig. Und auch die Figuren lösen beim Barometer etwas Unbehagen aus. Gerade die verdächtige Mitarbeiterin soll sowohl relativ speziell geschrieben, wie auch relativ speziell besetzt sein. Ob es aber neben der auch schon relativ speziellen BKA-Mitarbeiterin, die ja nun wirklich die Authentizitäts-Nerven des Barometers Mal für Mal arg strapaziert, auch noch eine zweite Frauenfigur ertragen wird, die einen an der Klatsche hat, ist zumindest fraglich. Aber da Bremen bisher eigentlich aus allen Dingen zumindest einen Tatort im besseren Okay-Bereich hingekriegt hat, werden sie es wahrscheinlich auch dieses Mal wieder hinkriegen.

Erwartungs-Barometer: 4.75

Nach all der Aufregung reicht eine durchschnittliche Folge also für einmal völlig aus. In den letzten Wochen konnte man ja, während der Tatort lief, kaum mehr etwas nebenher erledigen, weil man sonst den Anschluss verpasst hätte. Also nicht, dass sich das Barometer so was wünscht, aber irgendwann muss man ja auch mal wieder durchatmen können. Freuen wir uns also auf ein relativ unspektakuläres Bremen im gesichert besseren Okay-Bereich.

1 = Für heute einmal: Fass aufmachen
6 = Für heute einmal: Ruhiges Fahrwasser

Die Note danach: 4
Also wenn sich das Barometer endlich mal wieder einen eher langweiligen Tatort wünscht, kann es sich danach ja kaum darüber beschweren, dass der Tatort eher langweilig war. Insofern, alles ungefähr wie erwartet. Leider auch die zwei „einen an der Waffel“ habenden Frauenfiguren. Das BKA Gschpusi ist ja gerade noch ertragbar, aber die Pharma-Tante war nun wirklich unterste Kanüle. Ich mag echte Figuren, ich mag authentische Figuren, mit denen man miterleben kann. Ich mag keine Kunstfiguren, die sind unspannend. Immer wieder diese völlig unnötigen Psychopathen Geschichten. So billig, so öde. Völlig unglaubwürdig. Aber irgendwie scheint das dem Durchschnittszuschauer zu gefallen.


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