Die Tage der letzten Chance - die Tage der letzten
Hoffnung
Chance 3 von 6:
Viel gibt es nicht mehr zu schreiben. Ich bin zu nervös.
Zu angespannt, um noch grosse Erklärungen abgeben zu können. Dass es so eng werden
würde, hätte ich nicht gedacht. Die Lage könnte ernster nicht sein. 
--- Kiel! ---
Wer soll mich rausholen, wenn nicht Kiel? Danach folgen
eine Katastrophe aus Leipzig und je eine Wundertüte aus Frankfurt (ohne Nina
Kunzendorf) und Köln. Ob die zwei letzteren mich retten werden können, wage ich
jedoch schwerstens zu bezweifeln. Kiel also muss es richten. Ausgerechnet Kiel.
Kiel, welches mich seit ich das Barometer schreibe noch nie enttäuscht hat! Und
nun muss ich ausgerechnet diesem Kiel, welches so viel Gutes für uns getan hat,
eine solch zentnerschwere Last aufbürden. Dieser unbeschreiblich grosse Druck,
endlich mal wieder einen richtig guten Tatort abzuliefern. (Der letzte war
übrigens am 12. Mai 2013. Eine sehr lange Zeit. Und es war Kiel.)
Nun, die Story klingt äusserst vielversprechend. Sehr
unkonventionell. Eine Zeugin, die bei einem Autounfall helfen wollte,
verstrickt sich immer mehr in eine Lügengeschichte, und irgendwann weiss man
nicht mehr so genau, was jetzt Realität ist und was sie nur erfindet bzw. ob
sie nun eigentlich eine Gute oder eine Böse ist. Oder gar was dazwischen? Ein
genial subtiles Drehbuch, hervorragende Schauspieler und ein feines Ende, ist
über diese Folge zu lesen. Was will man mehr? „PERFEKT“ schreit es aus jeder Pore
meines Körpers! Zudem sei erwähnt, dass der Drehbuchautor bereits „Borowski und
die Frau am Fenster“ und „Borowski und der stille Gast“ geschrieben hat. Die
Nummer 1 und die Nummer 3 auf meiner BarometerTop10 Liste! Welch unglaubliche Voraussetzungen also, um das Blatt
im allerletzten Moment doch noch zu wenden! Und wenn der Regisseur clever genug
war, die Sibel vielleicht für einmal ein bisschen ruhig im Hintergrund zu
inszenieren, da sie der unsrigen Sprache ja offensichtlich nicht mächtig ist
und kein Wort von dem versteht, was sie sagen muss, könnte zum Jahresende die
so unglaublich lang ersehnte „richtig gute Folge“ doch noch Tatsache werden.
Stellt euch diese Dramatik vor: Der allerletzte Tatort in diesem Jahr rettet
mich vor dem endgültigen Totalausstieg. Wahnsinn, was die ARD hier mit uns
macht. Ein Drama, welches besser nicht hätte geschrieben werden können. Meine
Knie sind weich, meine Hände zittern beim Schreiben. Authentizität pur. Kiel
muss es sein!
Warum ich trotzdem so nervös bin? Irgendwie klingt das
alles zu perfekt, es ist zu ruhig, fast zu schön um wahr zu sein. Zudem frage
ich mich, ob man wirklich drei so gute Drehbücher in Serie abliefern kann? Wenn
das tatsächlich möglich wäre, warum würde man nicht einfach nur noch diesen
Autor schreiben lassen? Dann gäbe es ja nur noch gute Tatorte. Stellt euch mal
vor! Nein, so einfach kann es nicht sein. Gerade bei solchen Scripts besteht
auch immer die Gefahr, dass alles etwas zu konstruiert wirken könnte, dass die
Story auf zu vielen Zufällen beruhen wird. Das ist heikel und kann schnell mal
einen richtig guten Tatort versenken. Sehr schwierig. Aber um ganz ehrlich zu
sein, das muss ich jetzt schlicht ignorieren. Ich brauch die „richtig gute
Folge“, ich brauche sie dringendst. Jetzt!
Erwartungs Note: 5.5 
Die Note danach: 5++
Kurz und knapp: Kiel muss es sein. Danach wird es
sauschwer. Ich habe hoch gepokert, zu hoch, habe naiv an das Gute geglaubt, war
mir sicher, dass da doch noch irgendwo ein bisschen Liebe zwischen mir und dem
Tatort sein muss, oder dass die Macher den eigenen Anspruch, einen guten Tatort
zu realisieren, noch nicht ganz verloren haben. Wie immer habe ich doch noch an
eine positive Wende geglaubt, auch nach all den Enttäuschungen. Ich bin wohl
ein negativ denkender Optimist. Also bitte, bitte liebes Kiel erlöse uns von
all dem Schwachsinn und schenke mir eine Tatort-Zukunft!
3. Chance => Borowski sei mein Engel
0 = Ahhhhhh, ihr kennt doch alle das Notensystem. 
Was weiss ich. Sage doch, dass ich viel zu nervös bin… 
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